Kreis Lörrach Modern und zukunftsorientiert

Die Oberbadische
Die Gewerbeschulen im Kreis sollen fit für die Zukunft gemacht werden. Dafür investiert der Kreis in die Ausstattung. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Schulentwicklung: AG Schulen gibt Empfehlungen zur Ausstattung ab / „Die Kosten im Blick behalten“

Es könne nicht sein, dass der Kreis jedem Wunsch nachgehe, vielmehr müsse man sich mit den Standards auseinandersetzen. Mit diesen Worten dämpfte Landrätin Marion Dammann zu hohe Erwartungen bei der Umsetzung der regionalen Schulentwicklung.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Das Landratsamt treibt die Planungen rund um das Konzept der beruflichen Schulen im Kreis weiter voran. Nach einer Vorstellung des Zwischenstands von Finanzdezernent Alexander Willi zeigt sich, dass Entscheidungen zur Schul-Ausstattung an den Standorten im Kreis den Kostenrahmen von 21 Millionen sprengen könnten.

So ist nach einer Empfehlung der Arbeitsgruppe Schulen vorgesehen, an der Gewerbeschule Rheinfelden die neu zu schaffenden Labore für Umwelt- und Verfahrenstechnik für die Lerninhalte Windkraft, Photovoltaik und Regelungstechnik mit hochwertigen Experimentier-Steckboards auszustatten. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 155 000 Euro – eine Verdreifachung des ursprünglich geplanten Investitionsbetrags.

Vorgesehen war eine kostengünstigere Kofferlösung, die laut Willi aber nicht dem Leistungsniveau einer Oberstufe entspreche und nach Angabe der Schule somit ungeeignet sei. Die AG Schulen betonte, dass die neu gestalteten Labore zukunftsfähig und modern ausgestattet werden sollen. Zudem fallen an der Rheinfelder Gewerbeschule noch brandschutztechnische Deckensanierungen an.

Teurer wird es auch im Zuge der Integration des Fachbereichs Fahrzeugtechnik (KFZ) an der GWS Rheinfelden. Hier sprach Willi für einen Neu- und Erweiterungsbau einschließlich der Abrisskosten der alten Werkstätten von 6,3 anstatt 4,5 Millionen Euro. Das Regierungspräsidium Freiburg habe den Raumbedarf in vollem Umfang bestätigt, wie der Finanzdezernent ergänzte.

Was die Entwicklung an der einjährigen Berufsfachschule Metall- und Feinwerktechnik in Schopfheim angeht, sind ebenfalls Investitionen notwendig. Willi beschrieb die Option, für zwei Grundlagenwerkstätten jeweils vier Drehmaschinen und drei Fräßmaschinen anzuschaffen – die zusätzlichen Kosten belaufen sich hierfür insgesamt auf 800 000 Euro.

Bevor eine Entscheidung fällt, will die Verwaltung im Oktober erneut über Aufgaben und Kostenentwicklung informieren.

Paul Renz (CDU) erklärte, es sei nötig, die beruflichen Schulen so auszustatten, dass sie der Entwicklung in Industrie und Betrieben standhalten können. Mit Blick auf Schopfheim stellte er die Möglichkeit einer günstigeren Lösung in den Raum. Man könne mit 400 000 Euro anfangen und dann schauen, ob man eventuell nachbessern müsse.

Das Ergebnis der AG-Schulen begrüßte Klaus Eberhardt (SPD). Er forderte, die Kostenentwicklung hinsichtlich der zukünftigen Finanzplanung im Auge zu behalten, und sprach sich für eine qualitativ hochwertige Ausstattung aus. Laut Eberhardt wäre es kein gutes Zeichen, jetzt an den Ästen zu sägen.

Karin Reichert-Moser (FW) erklärte, dass Kosten für ohnehin notwendige Sanierungen und jene im Rahmen der Schulentwicklung sauber getrennt werden müssten. Gut sei, dass die Verwaltung Fachberater hinzugezogen habe, was auch Grünen-Kreisrätin Margarete Kurfeß lobte.

Sie sprach von prägnanten Kosten im Metallbereich, und weiter: „Es kann sein, dass wir bei der Schulentwicklung nicht alles erhalten, was wir uns wünschen.“ Außerdem betonte sie vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels, dass der Landkreis politischen Gestaltungswillen zeigen müsse.

Landrätin Marion Dammann erklärte hierzu, dass es bei den Ausstattungswünschen unterschiedliche Vorstellungen gebe. Aus diesem Grund sei die AG-Schulen gefragt, Standards festzulegen, wobei die Kosten im Auge behalten werden müssten. Um ein objektives Meinungsbild zu erhalten, ziehe die Verwaltung im Rahmen des Prozesses Fachberater hinzu.

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