Kreis Lörrach Neue Angebote im Köcher

Die Oberbadische
Prof. Dr. Klemens Schnattinger weiß um die guten Jobchancen der Absolventen. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

25 Jahre Studiengang Wirtschaftsinformatik an der DHBW Lörrach

Kreis Lörrach (mcf). Der Studiengang Wirtschaftsinformatik der Dualen Hochschule Lörrach hat am Freitag bis in den Abend hinein sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Wie der Studiengangsleiter, Prof. Dr. Klemens Schnattinger, das Jubiläum bewertet und in welche Richtung sich die Studiengangsgruppe Informatik/Wirtschaftsinformatik noch entwickeln wird, wollte Regio-Redakteur Marco Fraune wissen.

Gerade im Bereich Informatik hat sich viel getan. Was sind für Sie in der Wirtschaftsinformatik die Meilensteine der vergangenen 25 Jahre gewesen?

Der wesentliche Punkt war, dass sich die Informatik im Bereich der Wirtschaft extrem ausdifferenziert hat. Es gibt sehr viele neue Themen und das Spektrum hat sich verbreitert. Den Themen sind wir begegnet, indem wir verschiedene Profilierungen anbieten.

Der Schwerpunkt liegt im Thema IT-Sicherheit?

Wir haben in diesem Studienzentrum Wirtschaftsinformatik vier Schwerpunkte. Einer davon ist IT-Security und IT-Operations, das heißt, sicherer aber auch moderner Rechnungszentrumsbetrieb für die Unternehmen. Und dann gibt es noch drei weitere Profilierungen: Die Softwareentwicklung, das „Application-Management“, also wie plane ich die IT-Infrastruktur eines Unternehmens, sowie ganz neu in Kooperation mit der der Firma Microsoft „Sales & Consulting“, also wie berate ich meine Kunden entsprechend, dass die IT für sie maßgeschneidert ist.

Vor wenigen Jahren hätte man es sich kaum vorstellen können, aber Cloud-Computing ist jetzt das Top-Thema. In welcher Form findet das bei Ihnen im Studiengang Beachtung?

Cloud-Computing haben wir einmal auf der technologischen Seite, in der angewandten Informatik. Darüber hinaus aber auch sehr stark verknüpft mit der IT-Security: Wie mache ich das Cloud-Computing sicher und geht das überhaupt? Stichwort: NSA. Auf der anderen Seite ist es auch bei der „Sales and Consulting“ enthalten. Hier versuchen wir, dass Unternehmen, die Cloud-Computing-Dienste anbieten, diese tatsächlich an den Mann oder die Frau bringen.

Die Studienabsolventen müssen sich um einen Job sicher keine Sorgen machen, oder?

Es ist tatsächlich so. Von den Abschlussjahrgängen 2012 und 2013 musste sich keiner einen Job suchen. Die meisten sind im Unternehmen geblieben, ein paar haben ein anderes Unternehmen gewählt und ganz wenige noch machen direkt den Master.

Wir sind hier im Landkreis Lörrach geprägt durch kleinere und mittelständische Unternehmen. Gehen die von Ihnen ausgebildeten Fachkräfte zu diesen Firmen, oder werden die Absolventen von den großen Unternehmen angelockt?

Ich schätze, dass gut 30 Prozent der Absolventen bei ihren Unternehmen bleiben, die auch wesentlich aus der Region Lörrach, Waldshut-Tiengen und Freiburg kommen. Natürlich besteht die Problematik, dass einige bekannte und große Unternehmen aus der Schweiz schon auch „winken“. Wir fahren im Studienzentrum Wirtschaftsinformatik aber eine klare Linie: Nur unsere Ausbildungsunternehmen dürfen hier einen Aushang machen, dass sie weitere Absolventen suchen.

Zu einem geschichtlichen Rückblick gehört auch immer ein Ausblick. 25 Jahre ist kaum zu greifen: Wo steht der Studiengang also in fünf oder zehn Jahren?

Wir planen, internationaler zu werden. Die Notwendigkeit sehen wir vor allem immer wieder auf der Schülerseite. Was das betrifft, sind wir noch „unsexy“. Internationale Angebote zählen einfach. Darauf müssen wir zusammen mit den Unternehmen reagieren. Da bietet sich natürlich an, dass wir über die Grenze, vor allem im Westen, schauen. Dort gibt es interessante Hochschulen in der unmittelbarer Nähe – wie den bilingualen Studiengang Informatik/Wirtschaftsinformatik. An diesem Thema sind wir im Moment dran. Wann und ob das kommt, kann ich jetzt noch nicht sagen. Der Rest ist dann hoffentlich einmal: „Business as usual“ – also das Angebot, das wir haben, wollen wir stabilisieren und die neuesten Themen aufnehmen – und ein bisschen Ruhe in die Abläufe bekommen. Die letzten drei Jahre waren für alle Beteiligten extrem aufreibend.

Insgesamt gibt es aktuell 260 Studenten im Studiengang IT-Management und Informatik, doch die Tendenz steigt. Studiengangsleiter Prof. Dr. Schnattinger rechnet für die Zeit ab Oktober mit etwa 300 Studierenden. Knapp 80 Dozenten sind in der IT-Studiengangsgruppe als aktive Lehrende im Einsatz, hinzu kommen noch fünf hauptamtlich Lehrende.

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