Es ist tatsächlich so. Von den Abschlussjahrgängen 2012 und 2013 musste sich keiner einen Job suchen. Die meisten sind im Unternehmen geblieben, ein paar haben ein anderes Unternehmen gewählt und ganz wenige noch machen direkt den Master.
Wir sind hier im Landkreis Lörrach geprägt durch kleinere und mittelständische Unternehmen. Gehen die von Ihnen ausgebildeten Fachkräfte zu diesen Firmen, oder werden die Absolventen von den großen Unternehmen angelockt?
Ich schätze, dass gut 30 Prozent der Absolventen bei ihren Unternehmen bleiben, die auch wesentlich aus der Region Lörrach, Waldshut-Tiengen und Freiburg kommen. Natürlich besteht die Problematik, dass einige bekannte und große Unternehmen aus der Schweiz schon auch „winken“. Wir fahren im Studienzentrum Wirtschaftsinformatik aber eine klare Linie: Nur unsere Ausbildungsunternehmen dürfen hier einen Aushang machen, dass sie weitere Absolventen suchen.
Zu einem geschichtlichen Rückblick gehört auch immer ein Ausblick. 25 Jahre ist kaum zu greifen: Wo steht der Studiengang also in fünf oder zehn Jahren?
Wir planen, internationaler zu werden. Die Notwendigkeit sehen wir vor allem immer wieder auf der Schülerseite. Was das betrifft, sind wir noch „unsexy“. Internationale Angebote zählen einfach. Darauf müssen wir zusammen mit den Unternehmen reagieren. Da bietet sich natürlich an, dass wir über die Grenze, vor allem im Westen, schauen. Dort gibt es interessante Hochschulen in der unmittelbarer Nähe – wie den bilingualen Studiengang Informatik/Wirtschaftsinformatik. An diesem Thema sind wir im Moment dran. Wann und ob das kommt, kann ich jetzt noch nicht sagen. Der Rest ist dann hoffentlich einmal: „Business as usual“ – also das Angebot, das wir haben, wollen wir stabilisieren und die neuesten Themen aufnehmen – und ein bisschen Ruhe in die Abläufe bekommen. Die letzten drei Jahre waren für alle Beteiligten extrem aufreibend.
Insgesamt gibt es aktuell 260 Studenten im Studiengang IT-Management und Informatik, doch die Tendenz steigt. Studiengangsleiter Prof. Dr. Schnattinger rechnet für die Zeit ab Oktober mit etwa 300 Studierenden. Knapp 80 Dozenten sind in der IT-Studiengangsgruppe als aktive Lehrende im Einsatz, hinzu kommen noch fünf hauptamtlich Lehrende.