Kreis Lörrach Nicht nur Sonnenschein pur

Die Oberbadische
Die Direktvermarkter im Landkreis Lörrach läuten die Spargelsaison mit einem passenden Gericht und Weinen aus lokaler Produktion ein. Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Direktvermarkter im Landkreis Lörrach mit Portal wieder am Netz / Politische Auflagen in der Kritik

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Das Wetter ist derzeit so, wie es sich die Landwirte im Kreis Lörrach wünschen. Auflagen seitens der Politik würden die Arbeit indes zunehmend erschweren. Hinzu kommt der Anfang des Jahres eingeführte gesetzliche Mindestlohn, der auch die Betriebe der Region belaste, bilanzieren die Direktvermarkter im Landkreis zum Auftakt der Spargelsaison.

Für den Verein der Selbstvermarkter gab es zudem auch Herausforderungen technischer Natur, die gemeistert werden mussten, berichtete Gerda Müller im Rahmen eines Pressegesprächs: „Die Softwarefirma, über die unsere Internet-Präsenz lief, wurde verkauft und Updates konnten nicht mehr durchgeführt werden.“ Bis zu diesem Zeitpunkt konnten wir den Endverbrauchern ein gutes Portal anbieten, auf dem 35 unterschiedlich ausgerichtete Direktvermarkter vertreten sind. Dank eines neuen Dienstleisters sei der Internetauftritt wieder zeitgemäß und der Verein in dieser Hinsicht für die Zukunft gewappnet, betonte Müller.

Das Portal sei wichtig, weil der im Jahr 2007 gegründete Verein auch über das Internet Bevölkerung und Verbraucher auf die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft hinweisen und darüber informieren will. Nicht nur um den Absatz zu fördern, sondern auch, „um das Image der Region zu stärken“, unterstrich Weber. Denn die Fülle an Produkten und das weit verzweigte Netz von Direktvermarktern sei mit ein Garant für die hervorragende Lebensqualität der Bürger des Landkreises, wissen die Vereinsmitglieder. Natürlich sei aber auch der Gedanke „Aus der Region – für die Region“ ein wichtiger Aspekt, um den Absatz zu fördern. „Denn die Stärkung der Regionalvermarktung trägt zur Erhaltung der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum bei“, unterstrich Müller.

Problematisch sei allerdings das Kaufverhalten der Konsumenten, erklärte Bärbel Fischer-Trimborn. „Der Kunde weiß leider oftmals nicht, wie sich sein Einkaufsverhalten auf die heimischen Hersteller auswirkt“, verwies sie auf Produkte aus Spanien und anderen EU-Ländern, die preislich günstiger seien. Dabei leisten die hiesigen Bauern doch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft, ergänzt Ursula Bahlinger.

Die großen Herausforderungen liegen aber weniger im Kundenverhalten als in den gesetzlichen Auflagen. Diese seien oftmals fern der Praxis, sind sich die Direktvermarkter einig. Die Auflage, maximal acht bis neuen Stunden arbeiten zu dürfen, gehe an der Realität vorbei. Im Sommer seien zehn bis zwölf Stunden gang und gäbe. Außerdem könne man nun aufgrund der gestiegenen Lohnkosten nicht mehr zusätzliche Arbeitskräfte anstellen. Noch ein Sorgenkind ist die aus Asien stammende Kirschessigfliege, sagte Bahlinger. „Wir wissen, dass sie wieder kommen wird. Die Frage ist nur, wann dies der Fall sein wird.“ Derzeit seien noch alle Fragen offen, auch ob die Schädlinge dieses Jahr den Erdbeeren zusetzen werden. Hilfe erhofft man sich von der Beratungsstelle, aber auch die hinke hinterher, sagen die Landwirte um Gerda Müller. Für Bahlinger steht daher fest: „Neues Spiel, neues Glück.“

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