Kreis Lörrach „Politischen Druck aufbauen“

Die Oberbadische
Dieter Berberich (l.) und Wilfried Haller Foto: Driesch Foto: Die Oberbadische

Seniorenverband kritisiert Sparrunden für öffentlichen Dienst

Von Gottfried Driesch

Kreis Lörrach. Seit dem Amtsantritt der grün-roten Landesregierung in Baden-Württemberg ist das Verhältnis zwischen der Regierung und dem öffentlichen Dienst zerrüttet. Seit Jahren beklagt der „Seniorenverband öffentlicher Dienst Baden-Württemberg“, dass besonders den Beamten einseitig immer neue Spardiktate zugemutet werden. Auf der Hauptversammlung des Kreisverbandes Lörrach in der Lörracher Gaststätte „Schwalbenäscht“ wurde über Möglichkeiten, den Sparrunden entgegen zu treten, diskutiert.

Noch vor die große Politik setzte der Vorsitzende Wilfried Haller einen Rückblick über das vergangene Vereinsjahr. „Die Mitgliederzahl ist auf 221 gestiegen.“ Höhepunkt des Jahres sei die Kulturfahrt nach Breisach gewesen. Das größte Interesse habe die Veranstaltung „Handy, Smartphone, Tablet – Unterschiede und sinnvoller Einsatz“ hervorgerufen.

Haller beklagte, dass alle Vergleiche zwischen Renten und Pensionen einer Neiddebatte entstammten. Die meisten Beamten des öffentlichen Dienstes hätten ein Studium an einer Hochschule oder Fachhochschule absolviert und könnten bei den Rentnern nur mit Hochschulabsolventen verglichen werden.

Als Referent war der Landesvorsitzender des Seniorenverbandes, Dieter Berberich, zu der Hauptversammlung gekommen. Im abgelaufenen Jahr hätten sich mehrere Gruppen und Gewerkschaften dem Seniorenverband öffentlicher Dienst angeschlossen, so dass inzwischen 21600 Mitglieder vertreten würden.

Im Februar stünde die neue Tarifrunde an. Berberich warnte die Regierung in Stuttgart, den Beamten erneut ein Sonderopfer abzuverlangen. Rechtliche Möglichkeiten dagegen gebe es wenig. „Wir müssen einen politischen Druck aufbauen. Denn die nächste Landtagswahl kommt bestimmt.“ Man wolle keine Wahlempfehlung geben. Aber jeder Beamte könne sich ausrechnen, wer seinen Interessen am ehesten Rechnung trage. Eine Quittung für ihr Verhalten bekomme die Landesregierung bereits heute. Angesichts der abgesenkten Eingangsbesoldung und der schlechten Beförderungsmöglichkeiten gelinge es kaum noch, Nachwuchs für den Beamtenberuf zu gewinnen. Gerade in einer Zeit, in der die Industrie viele lukrative Arbeitsplätze anbiete, müsse der öffentliche Dienst sich etwas einfallen lassen.

Ehrungen: Für 30 Jahre Mitgliedschaft im Seniorenverband wurde Dietmar Girnth geehrt. Helmut Niedtner ist seit 25 Jahren Mitglied. Für je 20 Mitgliedsjahre erhalten Karl Haefele, Erich Hornung, Christel Klein, Helmut Scaruppe, Ruth Schäfer und Wolfgang Sehringer eine Urkunde. Das Alter der Geehrten liegt zwischen 83 und 96 Jahren.

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