Kreis Lörrach Radverkehr gilt oft als Stiefkind

Die Oberbadische
Der Vorstand der IG Velo im Landkreis Lörrach (von links): Wolfgang Gorenflo, Nicole Dahms, Michael Pantze, Stephan Hundertmark, Volker Zimmermann und Bernhard Braun. Es fehlen Thomas Hofmaier und Regine Peter. Foto: Wolfgang Göckel Foto: Die Oberbadische

Hauptversammlung: IG Velo wünscht sich mehr Initiative bei den Kommunen

Von Wolfgang Göckel

In fünf Ortsgruppen arbeitet die IG Velo Landkreis Lörrach für sicheres und umwegfreies Radfahren. Der Lohn scheint derzeit eher mager, lautet ein Fazit nach der Mitgliederversammlung in Lörrach: Die meisten Kommunen widmen sich dem Radverkehr nur zögerlich und halbherzig.

Kreis Lörrach. Stephan Hundertmark und Nicole Dahms bilden weiterhin das Vorstandsduo. Fast 1500 Mitglieder stärken der IG Velo im Landkreis Lörrach den Rücken, wenn sie in den Kommunen ihren Rat einbringt und Taten fordert.

Lörrach

Gut läuft die Zusammenarbeit mit der Radverkehrsbeauftragten Leonie Wiesiollek im Landratsamt: Nach und nach packt sie an, was im Radverkehrskonzept des Landkreises vorgeschlagen ist; die IG Velo wartet nun auf erste wichtige Lückenschlüsse im Radwegenetz.

In Lörrach vermisst die Ortsgruppe schmerzlich ein umfassendes Konzept für den Radverkehr. Was getan werde, bleibe deshalb „Patchwork“, bedauerte Gerd Wernthaler. In Zeiten des E-Bikes fordert die IG Velo eine vernünftige Anbindung des hoch gelegenen Stadtteils Salzert. Neu und vielversprechend sei eine Zusammenarbeit, die IG Velo und Polizei gerade vereinbart haben.

Weil am Rhein

Lediglich Weil am Rhein hat ebenfalls ein Radverkehrskonzept vorzuweisen. Da gehe es nun ums Anschieben, erklärte Jürgen Wiechert für die Ortsgruppe Weil. In Friedlingen müssen sichere Radrouten abseits der Hauptstraße ausgewiesen werden; zum „Fahrradhotel“ im geplanten Einkaufszentrum will die IG Velo eigene Ideen beisteuern.

Rheinfelden

Die Ortsgruppe Rheinfelden hat ihre Arbeit intensiviert und an den Oberbürgermeister jene Mängel weitergereicht, die ihr bei Inspektionsfahrten aufgefallen sind. Im städtischen Etat 2018 fordere die IG Velo mindestens 60 000 Euro für den Radverkehr, sagte Wolfgang Gorenflo.

Grenzach-Wyhlen

In Grenzach-Wyhlen ist die Zusammenarbeit von IG Velo und Gemeinde besser als in Rheinfelden – manches lasse sich schnell regeln, berichtete Arne Wintrich. Enttäuscht ist die Ortsgruppe aber darüber, dass sich in den angebotenen Workshops zur neuen B34 offenbar nur wenig bewegen lässt.

Mittleres Wiesental

Die Ortsgruppe Mittleres Wiesental ist das jüngste Kind des Vereins. Auffallend ist für Volker Zimmermann, dass bei Inspektionsfahrten der IG Velo die Bürgermeister selbst mitradeln: in Maulburg, jüngst in Zell, kürzlich in Steinen. Fürs Radfahren ist hier im Tal einiges noch zu tun und eine Maßnahme demnächst vollendet: ein komfortabler Radweg von Maulburg nach Gündenhausen, wo am S-Bahn-Halt zugleich ein „Bike+Ride“-Parkplatz geschaffen wird.

Fazit

Obwohl am Wegenetz noch vieles zu verbessern ist, machen die Ortsgruppen weiter Lust aufs Radfahren: unter anderem mit geführten Touren und Reparaturkursen, mit den Velo-Börsen und mit Dankeschön-Aktionen wie dem Pendlerfrühstück in Lörrach.

Die Interessensgemeinschaft (IG) Velo im Landkreis Lörrach hat 1460 Mitglieder in fünf Ortsgruppen. Nächster Termin ist das Velo-Fest am 15. September, 18 Uhr, beim Nellie Nashorn in Lörrach. Näheres bei www.igvelo.de.

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