Bei einer parteiübergreifenden Kundgebung auf dem Marktplatz Lörrach haben am Samstag
Bei einer parteiübergreifenden Kundgebung auf dem Marktplatz Lörrach haben am Samstag mehr als 100 Atomkraftgegner die umgehende Stilllegung des Kernkraftwerks Fessenheim gefordert.
Kreis Lörrach (ade). Ungewohntes Bild am Ende eines aufreibenden Wahlkampfs um Landtagsmandate: Schulter an Schulter protestierten unter bunten Transparenten inmitten der Fußgängerzone der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Xaver Glattacker, die amtierenden heimischen Landtagsabgeordneten von SPD und Grünen sowie vereinzelt Vertreter anderer Parteien.
Mit von der Partie war der Trinationale Atomschutzverband (Tras), dem auch die Stadt Lörrach angehört. Die Dreiland-Organisation bot als prominente Rednerin die frühere baselstädtische Großratspräsidentin Elisabeth Ackermann auf.
Die Schweizer Grünen-Politikerin und Umweltaktivistin forderte den sofortigen Atomausstieg und die ultimative Abschaltung des Meilers Fessenheim, der dieser Tage aufgrund eines zurückliegenden Störfalls erneut für Schlagzeilen sorgte.
„Wir können das Risiko Fessenheim für die Bevölkerung in der Region nicht mehr tolerieren“, erklärte Landesjustizminister Stickelberger (SPD). Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey plädierte leidenschaftlich für die Nutzung regenerativer Energien aus Sonne und Windkraft. CDU-Bundestagsabgeordnete Armin Schuster erklärte gegenüber unserer Zeitung: „Es ist wichtig, dass Bundeskanzlerin Merkel umgehend mit dem französischen Präsidenten Hollande das Problem bespricht.“ Hollande jedoch, so kritisierten die Demonstranten, verhalte sich „leider abwartend und bedeckt“ und stehe nicht mehr zu dem Versprechen, das AKW noch vor Ende seiner Amtszeit im Jahr 2017 vom Netz zu nehmen.
