Kreis Lörrach. Versprochener Mindestlohn ist gut, Zoll-Kontrolle ist besser, heißt es in einer Medienmitteilung der IG Bau. Diese verlangt eine Intensivierung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls, ob der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde auch tatsächlich gezahlt wird. „Je höher das Risiko ist, entdeckt zu werden, desto größer ist die Bereitschaft der Arbeitgeber, den Mindestlohn auch zu zahlen“, sagt Meinrad Schmidt. Für den Bezirkschef der IG Bau Südbaden ist entscheidend, wer und wo kontrolliert wird: „Bei den Kontrollen ist es notwendig, gezielt dahin zu gehen, wo Chefs schon früher häufig nur Niedriglöhne bezahlt haben: bei den Floristinnen zum Beispiel. Und auch dahin, wo Kontrollen schwerer zu machen sind, etwa in der Landwirtschaft. Denn die schwarzen Schafe unter den Arbeitgebern findet man in den ‚dunklen und versteckten Lohn-Ecken‘.“ Die Zahl der Kontrollen sei allerdings „ernüchternd“: So hat der Zoll nach Angaben der Gewerkschaft im ersten Halbjahr lediglich 2706 Arbeitgeber in ganz Baden-Württemberg geprüft, ob diese den seit Jahresbeginn geltenden gesetzlichen Mindestlohn einhalten. „Hier ist noch reichlich Luft nach oben – und das gilt garantiert auch für den Kreis Lörrach“, so Schmidt. Für mehr Kontrollen müsse der Zoll allerdings auch ausreichend Personal bekommen.