Kreis Lörrach Schwarzwald reizt zu Investitionen

Die Oberbadische
Blick auf die Gemeinde Wieden: Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im nordwestlichen Zipfel des Landkreises Lörrach und ist Teil des geplanten Biosphärengebiets Südschwarzwald. Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Von Visionen und konkreten Projekten / „Leader-Aktionsgruppe Rheinknie“ hofft auf EU-Fördermittel

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. In aller Welt ist „Black Forest“ ein Begriff und jedermann weiß, dass es sich dabei um eine der schönsten Ferienregionen Deutschlands handelt. Freilich hält die Diskussion über den zukünftigen Umgang mit dem Schwarzwald an. „Leader-Aktionsgruppe Rheinknie“ und Biosphärengebiet sind nur zwei Stichworte.

Neben den landschaftlichen Reizen der Region ist die genussorientierte Lebensart der Bewohner fast sprichwörtlich. Geschätzt und gefördert werden aber auch die Touristik-Angebote, mit denen man bei Sport und Freiluft-Aktivitäten ein paar Kalorien loswerden kann.

Der Naturpark Südschwarzwald wurde am 1. Februar 1999 gegründet. Seit 15 Jahren trägt er mit seinen Mitgliedern und Partnern zur nachhaltigen Entwicklung bei. Das Jubiläum wird am 6. Juli 2014 im Rahmen eines Naturpark-Markt in Königsfeld (Schwarzwald-Baar-Kreis) gefeiert.

Wer die Schönheiten des Schwarzwaldes genießen will, für den lohnt es sich, den 240 Kilometer langen Südschwarzwald-Radweg zu erkunden. In Hinterzarten (885 m.ü.M.) startet die schwungvolle Fahrt hinunter zur Wutachschlucht. Weiter geht es entlang des Hochrheins bis nach Basel und ins französische Huningue am Rande des ältesten Naturschutzgebietes im Elsass, der „Petite Camargue“.

Im April 2012 wurde in Schönau der Startschuss für die Einrichtung des „Biosphärengebiets im Naturpark Südschwarzwald“ gegeben. Seither wurde bei den interessierten Gemeinden die Suchkulisse für das so genannte Zonierungskonzept vorgestellt und diskutiert. Im Wesentlichen ging es dabei um die Eingrenzung der Kernzone und Pflegezone, wobei die Entscheidung letztlich bei den Gemeinden liegt.

Die Suchkulisse hat derzeit eine Größe von etwa 80 000 Hektar und entspricht einem Naturpark-Flächenanteil von 22 Prozent. Das Biosphärengebiet muss laut Forderung der UNESCO Modellcharakter für ein nachhaltiges Zusammenleben von Mensch und Natur haben.

Darüber hinaus sollte das in Frage kommende Gebiet über ein „Alleinstellungsmerkmal“ verfügen. Dies, so heißt es, könnten im Südschwarzwald die Allmendweiden sein. Unterschieden wird zwischen Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen.

Mit dem Biosphärengebiet sollen der demografischen Entwicklung und Problemen des ländlichen Raums entgegengewirkt und Visionen für die Region geschaffen werden. Damit besteht nach Ansicht von Kommunalpolitikern eine große Chance, selbst zu gestalten und zu entwickeln, wobei nicht zuletzt der wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekt sowie Bildung und Forschung einbezogen werden.

Unabhängig davon positioniert sich die Aktionsgruppe „Leader Rheinknie“, die für bestimmte Gemeinden im Landkreis Lörrach weitere EU-Fördermittel beantragen möchte. Im Vordergrund stehen dabei Projekte für Kultur, Tourismus, Landschaftspflege und Vermarktung regionaler Produkte. Dafür könnte es von der EU Beiträge in der Größenordnung von zehn Millionen Euro geben.

Initiiert wurde die Leader-Aktionsgruppe (LAG) vom Trinationalen Umweltzentrum (Truz) in Weil am Rhein und vom Sozialen Arbeitskreis (SAK) Lörrach, denn auch die Jugend soll eingebunden werden.

Bei der jüngsten Runde zwischen 2008 und 2013 wurden allein im Südschwarzwald 100 Projekte mit insgesamt 4,7 Millionen Euro von der EU gefördert. Zusätzliche 1,6 Millionen gab es vom Land – unter anderem Zuschüsse für den Dorfladen in Wies und das genossenschaftlich geführte Dorfgasthaus „Rössle“ in Gschwend.

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