Kreis Lörrach Sichtbare Tattoos sind unerwünscht

Die Oberbadische

Ausbildung: Bundes- und Landespolizei, Zoll und Bundeswehr stellen Berufe in Uniform vor

Wie schreibt man Spülmaschine? Eventuell doch mit „h“ und „ie“? Und Eiffelturm? Mit einem oder zwei „f“? Und wie bitte schreibt sich Bredouille? Nein, nicht im Diktat, sondern mitten im Eignungstest fanden sich die Interessenten für „Berufe in Uniform“ in der Agentur für Arbeit wider.

Und von weiteren kniffligen Testfragen wie „Wie viele Einwohner hat Freiburg?“ und Aufnahmeanforderungen erfuhren die 14- bis 19-Jährigen, die den gut besuchten Vortrag von Polizeioberkommissar Volker Gleichfeld verfolgten. Wer einen Job bei der Bundespolizei ergattern wolle, müsse grundsätzlich gute Leistungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Sport mitbringen. „Da sollte man sich beim Test auf der Turnmatte natürlich ein ’Aua’ verkneifen, und wer bei der Rolle nicht hoch kommt sei sowieso raus“, sagte Gleichfeld. Denn als Polizist könne man sich durchaus blaue Flecken holen. Raus aus dem Auswahlverfahren ist auch, wer ein sichtbares Tattoo habe. „Wir schaun auch hinter den Ohren nach“, meinte der Redner. Er betonte, dass Farbe auf der Haut nur Modesache sei, alles schon dagewesen und irgendwann eben vorbei sein wird. Gut überlegen sollten sich Bewerber, die in genannten Fächern auf eine glatte Drei kommen müssen, ob sie das gewünschte Durchhaltevermögen aufbringen können. Große Leistungsfähigkeit sei gefordert, für mehr als 40 lange Berufsjahre.

Aber zur Landes- oder Bundespolizei kommen eh Leute, die Lust aufs Abenteuer haben. „Jeden Tag um Viere Feierabend – das wollen wir nicht, bei uns heißt es: Mal schaun, was heute auf uns wartet“, sagte Gleichfeld. Entsprechend cool klangen Tätigkeiten wie berühmte Politiker ins Ausland begleiten. Breit gefächert sei die Palette der Polizeidienste, etwa im Flugdienst, in der Reiterstaffel oder bei der GSG 9. Bis dahin sei es ein anspruchsvoller Weg, den nicht jeder schaffe, denn 50 Prozent fallen bei der Einstiegsprüfung durch. Auch solle man authentisch bleiben, „wir merken, wenn jemand meint, er sei der Größte“, erklärte Gleichfels. Nicht abschrecken ließen sich die 14-jährigen Dominic und Riano, die in Steinen zur Schule gehen. Spannend fanden sie die Ausführungen, fest und schon länger entschlossen blicken sie der Polizeilaufbahn entgegen.

Riano erzählt, seine älteren Schwestern wollen ebenfalls zur Polizei. Dominic fand die sehr konkreten Inhalte hochinteressant.

Nicht entmutigen ließen sich weiter Chloé (15) aus Efringen-Kirchen und Anne (16) aus Wollbach. Sie können sich die Ausbildung bei der Bundeswehr vorstellen, wobei sich Anne alternativ im Chemielabor sieht. In seinem Vortrag hatte Regierungsamtmann Erich Kimmig berichtet, dass man während der Grundausbildung an Grenzen stoße und den inneren Schweinehund überwinden müsse. „Andere haben das durchgemacht und geschafft“, ermutigte Kimmig.

Dies schreckt Chloé nicht ab.Vielleicht nutzt sie sein Angebot, vorher mal drei Tage Kasernenluft zu schnuppern? Aufschlussreich war der Werbefilm, der verdeutlichte, dass es bei der Bundeswehr nicht um Friede, Freude, Eierkuchen gehe, wie Kimmig dessen Inhalt zusammenfasste. Ob Rettungsaktion, Evakuierung, Hilfe bei Naturkatastrophen, Konfliktverhütung oder gar Führungsposition, nach der Ausbildung, etwa an der Waffe, warten viele Optionen auf die Offiziersanwärter. Für den Eintritt in die Laufbahn reicht ein Hauptschulabschluss. Kandidaten mit Vorstrafen oder Schulden bei der Bank werden abgelehnt. „Die Bundeswehr ist eine Berufung, Gehorsam eine Pflichtübung“, betonte Kimmig. Schließlich könne ein 19-jähriger Offiziersanwärter über 1700 Euro netto im Monat verdienen. Auch sonst bräuchten sich die Studenten an der Universität der Bundeswehr in München keine Sorgen über die Finanzierung ihres Studiums machen. „Es gibt mehr Bewerber um einen Studienplatz, als es Plätze gibt“, sagte Kimming abschließend. Egal für welche Laufbahn sie sich entscheiden, die Schüler sollten gute Noten mitbringen und fit sein.

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