Kreis Lörrach Sprengstoff auf der Spur

Die Oberbadische
Die Flughafensicherheit soll nochmals erhöht werden. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Neue Sicherheitskontrollen am EuroAirport / EU-Vorgaben kosten 800 000 Euro

Von Marco Fraune

Basel. Die Fluggäste am EuroAirport müssen sich auf schärfere Sicherheitskon-trollen einstellen. Ab dem 1. September rückt die Suche nach Sprengstoff verstärkt in den Blick. Die neuen Maßnahmen entsprechen einer Investition von rund 800 000 Euro, teilt EAP-Sprecherin Vivienne Gaskell auf Anfrage mit.

Das Handgepäck ist schon bislang mit dem Röntgengerät unter die Lupe genommen worden. Nun müssen sich auch die Reisenden darauf einstellen, auf Sprengstoff untersucht zu werden. Dieses soll stichprobenhaft erfolgen. In welchem Umfang aktuell und künftig die Kontrollen stattfinden, dazu wollte sich die EAP-Sprecherin „aus Sicherheitsgründen“ nicht äußern. Neues Sicherheitspersonal müsse zwar nicht eingestellt werden, „aber 200 Sicherheitsagenten haben eine Ausbildung machen müssen“.

Bei den Sicherheitskontrollen sollen laut Gaskell künftig Geräte zur Sprengstofferkennung zum Einsatz kommen. Mit einem speziellen Prüfstab kontrollieren die Sicherheitsbeamten Hände und den Taillen-Bereich der Passagiere. Dies hat den Hintergrund, dass der Mensch mit seinen Händen am ehesten zugreift und Partikel hinterlassen könnte. Innerhalb von Sekunden soll das Ionen-Mobilitäts-Spektrometer dann das Ergebnis liefern. Das Gerät spürt mögliche Sprengstoff-Partikel mit einem chemischen Verfahren auf – ohne dabei Radioaktivität zu verwenden. Der Test sei nicht gesundheitsgefährdend, heißt es.

„Die neuen Maßnahmen sollten keine Auswirkungen auf die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen haben“, erklärt die Flughafen-Sprecherin. Dennoch gelte weiter die Empfehlung: Passagiere sollten nach dem Check-In so bald wie möglich durch die Sicherheitskontrollen gehen, damit sie rechtzeitig und stressfrei am Gate ankommen.

Hintergrund der verschärften Sicherheitskontrollen sind EU-Vorgaben für alle Flughäfen innerhalb der Union sowie der Schweiz. Welchen Anlass es gibt, dazu liegen laut Nachrichtenagenturangaben keine Informationen vor. Gaskell erkennt aber eine Verbesserung der Flughafensicherheit, „wobei die Sicherheitsstandards an europäischen Flughäfen ohnehin auf einem hohen Niveau sind“.

Betroffen von den Neuregelungen ist auch der Flughafen Zürich. Hier fallen laut sda Kosten von 2,6 Millionen Franken an, mit denen 36 Sprengstoff-Detektoren zu bezahlen sind. 900 Angestellte mussten im Umgang mit den Geräten geschult werden. Die Treffsicherheit der Geräte ist gemäß Zürcher Flughafenangaben sehr hoch und das Risiko eines Fehlalarms liege im tiefen einstelligen Bereich. Falls jemand zuvor mit Feuerwerk hantiert hat, könnte es beispielsweise zu einem solchen Fall kommen.

Eine manuelle Kontrolle, also ein Abtasten der Fluggäste, kann auch weiterhin erfolgen. Ebenso Bestand haben die Regelungen für den Transport von Flüssigkeiten und gefährlichen Gegenständen.

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