Insgesamt betrachtet wurden die häufigsten Straftaten im Kreis im Bereich Diebstahl (26,4 Prozent) und Straßenkriminalität (15,6 Prozent) ausgeübt. In beiden Bereichen konnte jedoch im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme bilanziert werden. Besonders bei den Raubdelikten fühlt sich die Polizei in ihrer Arbeit an Brennpunkten bestätigt. Hier wurden 66 Fälle registriert, vor gut zehn Jahren waren es noch 100. Gleiches gilt für Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (vier Fälle weniger als 2015), wobei besonders in diesem Bereich die Dunkelziffer erfahrungsgemäß hoch sei, gab Rotzinger zu bedenken. Einen Rückgang hat es auch im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte (-13,2 Prozent) gegeben. Die Gewaltkriminalität ist jedoch um 45 Fälle (11,4 Prozent) gestiegen.
Die Polizei im Landkreis Lörrach hatte es im vergangenen Jahr mit sechs Tötungsdelikten zu tun (2015: sieben). War im vergangenen Jahr nur ein Mordfall darunter, lag diese Zahl 2016 bei vier. Davon waren drei versuchter Mord und einer vollendet, erklärte Valentin Persicke, Erster Kriminalhauptkommissar.
Wohnungseinbrüche
Was die Polizeibeamten im vergangenen Jahr besonders beschäftigte, waren die zahlreichen Wohnungseinbrüche im Landkreis Lörrach. Insgesamt wurden 382 erfasst, was einer Zunahme von 11,7 Prozent zum Vorjahr entspricht. In 167 Fällen blieb es bei einem Versuch, 56 konnten aufgeklärt werden. Bei den vielen Einbrüchen, die im Herbst 2015 anfingen und bis Frühjahr 2016 gingen – dunkle Jahreszeit –, deutete alles auf Banden oder Gruppierungen hin. „Unser Ehrgeiz war geweckt, die Kurve zu brechen“, sagte Rotzinger. Die Schwerpunktmaßnahmen mit dem Ziel, mögliche Tätergruppen bereits vorab durch verstärkte Kontrollmaßnahmen zu verdrängen, hätten gewirkt: Wurden im November 2015 noch 103 Einbrüche verübt, waren es im November 2016 nur noch 40.