Kreis Lörrach „Szenario 3“ als Leitlinie

Die Oberbadische
Der Umbau der Berufsschulen soll auch innen erfolgen. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Kreistag mit Tendenzbeschluss: Erhalt der drei Berufsschulstandorte

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Die zukünftige Ausrichtung der beruflichen Schulen im Landkreis Lörrach ist gestern im Kreistag erneut diskutiert worden. Die Politik hat letztlich die Verwaltung beauftragt, das „Szenario 3“ des Konzeptentwurfs zur Schulentwicklungsplanung weiterzuverfolgen – jedoch mit insgesamt neun Prüfaufträgen. Damit erfolgte ein Tendenzbeschluss, der aber noch viele Spielräume lässt.

Mit dem „Szenario 3“ ist laut dem Entwurf zur Schulentwicklungsplanung eine „Schaffung ressourcenschonender und anpassungsfähiger Schulstrukturen“ vorgesehen. CDU-Fraktionschef Paul Renz unterstrich: „Ein radikaler Eingriff soll damit vermieden werden.“ Heißt: Alle drei Standorte sollen als Berufsschulstandorte bestehen bleiben. Parallel vorgehaltene Strukturen werden demnach gebündelt. Eine Kompetenzbündelung könne ebenfalls erfolgen, allerdings nur in abgestufter Form. Der Investitionsbedarf gegenüber einem anderen Szenario sei „wesentlich geringer“. Dem prognostizierten Schülerrückgang an allen Schulen soll durch „ökonomische und zukunftsorientierte Maßnahmen“ begegnet werden. Diese sind:

u  Schließung der Außenstelle der Mathilde-Planck-Schule (MPS) in Schopfheim bis Juli 2015. Heißt: Der Gartenbau- und Floristenbereich wird aufgegeben sowie die Altenpflege nach Lörrach in die MPS verlagert.

u  Zusammenführung der Metallbereiche Industrie bis Juli 2015 und in einer zweiten Stufe 2016. Die Metallabteilung Schopfheim zieht demnach also nach Lörrach, wo ein Kompetenzzentrum Metalltechnik entstehen soll.

u  Die Gewerbeschule Schopfheim soll zu einem „Bau-/Handwerkszentrum“ entwickelt werden. Hier biete sich eine Abstimmung mit der Gewerbeschule in Bad Säckingen „zwingend“ an, da dort die gleichen Berufsgruppen beschult werden, heißt es.

u  Auch für die Kaufmännische Schule Schopfheim wird mit rückläufigen Schülerzahlen gerechnet. Auf 600 Schüler könnte die Zahl sinken. Als Standortsicherung wird in dem Konzept mittelfristig eine Zusammenführung mit der Gewerbeschule Schopfheim in den Blick genommen, womit eine kombinierte Schule mit gewerblichen und kaufmännischen Angeboten entstünde.

u Für die Gewerbeschule Rheinfelden wird eine Konzentration und der Ausbau Metallbau sowie Sanitär/Heizung/Klima sowie die Stabilisierung des Bereiches Chemie im „Szenario 3“ genannt.

u  Die Kaufmännische Schule Lörrach  werde mittel- bis langfristig die größte Schule mit heute 1800 und künftig 1600 Schülern im Landkreis sein. Hier wird also wenig Handlungsbedarf gesehen.

u  Die Mathilde-Planck-Schule habe schon Umstrukturierungen hinter sich. Der klassische hauswirtschaftliche Bereich werde aber auf mittlere Sicht in der heutigen Ausprägung nicht überlebensfähig bleiben, heißt es.

Prüfauftrage an die Verwaltung: Der Kreispolitik ist wichtig, dass Maßnahmen zur Stärkung der drei Standorte von der Verwaltung besonders dargestellt werden. Auch soll überprüft werden, ob und in welcher Form Kooperationen mit der Handwerkskammer möglich wären, insbesondere durch Nutzung der Gewerbeakademie in Schopfheim. Ob und in welcher Form Kooperationen mit Beruflichen Schulen anderer Landkreise denkbar sind, soll ebenso geprüft werden. Der Kreistag will zudem, dass die Verwaltung beim Regierungspräsidium Freiburg den regionalen Schulentwicklungsprozess unter Einbeziehung der Beruflichen Schulen beantragt. Die Konsequenzen der angedachten Veränderungen sollen ebenso von der Verwaltung dargestellt werden, auch für Schopfheim. Und: „Es ist zu prüfen, welche Auswirkungen die Verlagerung des Bereichs Metall/Industrie nach Schopfheim hätte“, will die Kreispolitik ebenso erfahren.

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