Kreis Lörrach Überwindung und Abenteuerlust

Die Oberbadische
Max Homberger beim Bouldern im französischen Fontainebleau Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Trendsport-Serie – Teil 4: Klettern: Max Homberger berichtet von der Faszination am Fels

Von Beatrice Ehrlich

Klettern liegt schon länger im Trend, bei Jugendlichen punktet der Mix aus Selbstüberwindung und Abenteuerlust. Man trifft interessante Menschen, man ist viel in der freien Natur, tut etwas für seine Gesundheit und hat bald ein muskulöses, sportliches Aussehen, man kann dem Alltag entfliehen und darüber hinaus seine eigenen Grenzen überwinden. Max Homberger (24) fallen gleich ganz viele Gründe dafür ein, warum Klettern der Sport seiner Wahl ist. Vor allem aber der eine: „Klettern macht glücklich.“ Mit Willenskraft und beharrlichem Training gelängen Projekte, von denen man zuvor gedacht habe, man könne sie niemals schaffen, schwärmt er. Mehrmals in der Woche hängt der Master-Student der Theoretischen Physik in der Senkrechten, entweder direkt am Fels – oft irgendwo im nahegelegenen Basler Jura – oder in einer Kletterhalle. Auf seinem Können ruht er sich aber nicht aus. In der Jugendgruppe der Sektion Lörrach des Deutschen Alpenvereins (DAV) gibt er das Wissen, das er sich im Laufe der Jahre angeeignet hat, an andere weiter. Er unterrichtet Falltraining und vermittelt Sicherheitstechniken, macht die Jugendlichen auf gewisse Gefahren aufmerksam und coacht sie beim eigenständigen Meistern auf verschiedenen Niveaus.

Homberger, nach eigenen Angaben „sportaffin“, kam als 15-Jähriger über Parkour zum Klettern. Eine Fußverletzung nach einem Unfall hatte ich damals dazu gebracht, nach einer weniger verletzungsanfälligen Sportart zu suchen. Angesteckt durch einen Freund, machte er damals im Lörracher Sportcenter Impulsiv und im B2, der damals nächstgelegenen Kletterhalle in Pratteln bei Basel, die ersten Klettererfahrungen. Ausgenommen ein paar Stunden im Sportunterricht am Gymnasium hat Homberger sich das Klettern selbst nach und nach beigebracht. Besonders reizvoll findet er Bouldern: das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder künstlichen Kletterwänden in Absprunghöhe. Die Herausforderung liegt im Mehr an Technik, das verlangt wird, um eine bestimmte Route zu durchsteigen, und im kreativen Finden eines Wegs durch die Wand. Beim Bouldern geht es nicht nur von unten nach oben, sondern in alle Richtungen. Strategisches Denken ist gefragt: Oft müssen drei oder vier Züge hintereinander gemacht werden, wobei man den Schwung aus der letzten Bewegung für den nächsten Zug nutzt, um so einen entscheidenden Schritt weiterzukommen. Um sich freundschaftlich mit anderen zu messen, nehmen die Lörracher an Spaßwettbewerben, etwa im LöBloc in Grenzach-Wyhlen oder im Blockhaus in Freiburg, teil. Dabei geht es darum, so viele Boulder wie möglich in der vorgegebenen Zeit zu schaffen. Einer von ihnen, Pit Hermann, hat es bei so einem Wettbewerb auch schon unter die ersten Fünf geschafft. Gleichgesinnte treffen die Lörracher bei Boulder-Camps des DAV, zuletzt über Christi Himmelfahrt in Fontainebleau, einem riesigen Bouldergebiet im Süden von Paris.

Beim Klettern gefragt sind neben Strategie und Kraft auch stark ausgeprägte soziale Fähigkeiten. Denn so individuell herausragend die Fertigkeiten jedes einzelnen Sportlers sein mögen, Teamwork und gegenseitiges Vertrauen sind gerade beim Klettern unabdingbar, wo der Kletternde üblicherweise von seinem Kletterpartner mit einem Seil gegen den drohenden Absturz gesichert wird.

Für die Kinder- (acht bis zwölf Jahre) und die Jugendgruppe (zwölf bis 18 Jahre) bei der Sektion Lörrach des Deutschen Alpenvereins (DAV) gibt es Wartelisten. Information unter: www.dav-loerrach.de Eine weitere Klettergruppe für Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren gibt es beim SAK im Alten Wasserwerk: www.alteswasserwerk.de

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