Der Weg über eine Ausbildung gewinnt an Attraktivität und kann eine wertvolle Zwischenetappe sein. Im Übergang von Schule zu Beruf können heute viele Möglichkeiten beschritten werden auf dem Weg zum beruflichen Wunschziel. Dabei wird der dualen Ausbildung eine immer größere Bedeutung beigemessen, auch als Türöffner für ein Studium. Kreis Lörrach. Praktische Erfahrungen werden von den Auszubildenden hoch eingeschätzt. An der Kaufmännischen Berufsschule Lörrach schlossen von den 311 Absolventen Jasmin Rümmele (Note: 1,1) und Daniel Moser (Note: 1) dieses Jahr mit Bestleistung ab. Beide zeigen, dass der Weg auch nach der Ausbildung weiter gehen kann, mit einem Studium oder dem Wechsel ins benachbarte Ausland, wie die Kaufmännische Berufsschule Lörrach mitteilt. Gestartet sind beide Absolventen mit dem Abitur und dennoch entschieden sie sich für eine Ausbildung. Moser orientierte sich zunächst in unterschiedlichen Bereichen: der Finanzassistenz, dem Steuerfach und der Industrie. Letztendlich fiel seine Entscheidung auf eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der TFL Ledertechnik, bei der er mit einem Praktikum startete. Ein Jahr später schon begann er ein berufsbegleitendes Studium zum Betriebswirt bei der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA). Im Juli 2016 schloss er mit der Note 1,0 die Ausbildung ab. Seit Oktober 2016 studiert er an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen. Für Rümmele stand fest: Es sollte eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten sein. Nach einem freiwilligen sozialen Jahr in einem Kindergarten für körper- und sprachlich behinderte Kinder startete sie in der Rechtsanwaltskanzlei von Markus Bechtel in Lörrach. In den drei Jahren Ausbildung wurde für sie besonders wichtig, dass die schulischen Lerninhalte in der Praxis erlebbar werden. Schulische Ausbildung allein reicht nicht aus „Nur schulisch bearbeitete Bereiche erscheinen erst einmal schwerer und komplizierter“, sagt Rümmele, „wenn man die Themen in der Praxis schon mal bearbeitet hat, dann gehen sie einfacher und routinierter von der Hand.“ Die schulische Ausbildung allein reiche nicht aus, sagen beide Absolventen. Moser betont, dass es wichtig sei, im Unternehmen immer praxisorientiert Fragen zu stellen. Sie seien wichtig für das Verständnis von Gesamtzusammenhängen und natürlich ein Türöffner. „Man lernt Arbeitsweisen der einzelnen Abteilungen kennen und weiß dadurch eher, warum es hier und dort Probleme geben kann.“ Er kam auch für ein Jahr nach Hüningen, wo TFL France Produktionsanlagen und ein Warenlager betreibt. „Trotz der geringen Entfernung war es doch ein ganz anderes Arbeiten mit den französischen Kollegen. Ich habe dort gelernt, mit einer komplett anderen Mentalität umzugehen und zu arbeiten.“ Der Weg über die Ausbildung sei aus diesem Grund attraktiver denn je, weiß Jürgen Neubauer, Abteilungsleiter der Berufsschule an der KS Lörrach. Die Kombination aus Theorie und Praxis mache es aus. „Nicht jeder kann studieren, in vielen Bereichen fehlen die Fachkräfte.“ Ein Studium könne dann noch immer kommen. Der Weg sei hier nicht zu Ende. Eine Kooperation mit der Gewerbeschule Lörrach bietet hier eine weitere Möglichkeit für die Auszubildenden, um auch über die duale Ausbildung die Fachhochschulreife erwerben zu können.