Kreis Lörrach Wandel voranbringen

Die Oberbadische
Minister Nils Schmid (l.) fand Lob und Anerkennung für den Runden Tisch. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Runder Tisch zur chemischen Industrie am Hochrhrein

Von Manfred Herbertz

Kreis Lörrach. Zur Abschlussveranstaltung haben sich die Mitglieder des „Runden Tisches zur Zukunft der chemischen Industrie am Hochrhein“ in Rheinfelden getroffen. Im September fand die Kickoff-Veranstaltung in Grenzach-Wyhlen statt, und auch diesmal waren hochrangige Teilnehmer, darunter Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD), vertreten.

Der Minister hatte bereits an der Auftaktveranstaltung des von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) initiierten Prozesses teilgenommen und so deutlich gemacht, dass man in Stuttgart das Anliegen der Hochrheinregion ernst- und wahrnimmt.

In Grenzach-Wyhlen wurde seinerzeit von den Teilnehmern aus Wirtschaft, Arbeitnehmervertretung, Verwaltung, Politik, Verbänden und Bürgerschaft das „Grenzach-Wyhlener Signal“ verabschiedet, in dem auf die Bedeutung der chemischen Industrie für die Hochrheinregion verwiesen wurde. In drei Arbeitsforen würden einzelne Bereiche ausführlich diskutiert, wie Landesbezirksleiterin Catharina Clay von der IG BCE in ihrer Begrüßung erläuterte. „Wir wollen gute Arbeitsbedingungen in der Region, und das ist eine Herausforderung für alle, die Verantwortung tragen.“ Die Ergebnisse aus diesen Foren wurden schließlich in der Abschlussveranstaltung vor rund 60 Teilnehmer vorgestellt (u siehe weiterer Bericht auf dieser Seite).

Immerhin, auch damit fand der Runde Tisch keinen endgültigen Abschluss. Um in der Diskussion zu bleiben, wie von den Forumsteilnehmern gewünscht, wurde die Einrichtung eines Steuerungskreises vereinbart. Dieser wird sich weiter treffen und beraten.

Minister Nils Schmid fand Lob und Anerkennung für den Runden Tisch, der ein konkretes Problem zum Anlass für „diesen beispielhaften Dialog“ genommen habe. „Dieser Prozess hat das Zeug zum Vorbild.“ Man habe erkannt, dass der Dialog gerade vor dem Hintergrund des Strukturwandels in der Region unabdingbar sei, hier gehe es auch um Dauerhaftigkeit.

Schmid teilte mit, dass die Landesregierung die Region unterstützen könne. Er machte deutlich, dass die Umgehungsstraße von Grenzach-Wyhlen im vordringlichen Bedarf geblieben sei, obwohl das aufgrund der Verkehrszahlen in Frage gestellt gewesen sei. Das Land stehe für den Ausbau der Breitbandversorgung in der Fläche ein.

Schmid sieht auch den Fachkräftemangel. Und er wies auf Arbeitskräfte aus dem Elsass hin, hier könne sein Haus bei der Vernetzung relevanter Akteure helfen. Weiter brach Schmid eine Lanze für die duale Ausbildung, die große Chancen biete, und brachte dabei die grenzüberschreitende Ausbildung ins Gespräch.

Es gehe nun darum, so der Minister, die Themen zusammenzuführen. Dazu brauche es eine Kontinuität. Er wolle regionale Strategieprozesse vor Ort begleiten: „Ich bin gerne bereit, bei dieser Vernetzung zu helfen, um den Strukturwandel voranzubringen.“

Probleme sieht Schmid durchaus für die Grenzregion. Solange die Frage der Freizügigkeit mit der Schweiz nicht geklärt sei, „sind alle anderen Dinge erschwert“. Offenbar sei dies bei der Abstimmung von den Eidgenossen unterschätzt worden. Man habe zwar ein „Rieseninteresse an einer guten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“, aber das müsse jetzt mit der EU geklärt werden.

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