Wehr schickt Hilfe auf den Balkan

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. Bei einem verheerenden Unwetter wurden Mitte Mai in der bosnischen Stadt Doboj sieben Fahrzeuge, sämtliche Gerätschaften, Wasserpumpen und die gesamte Einsatzbekleidung der Feuerwehr vernichtet. Die Feuerwehr-Abteilung Brombach rief deshalb zu einer kreisweiten Hilfsaktion für die Kameraden auf dem Balkan auf.

Das Ergebnis ist erstaunlich: Gespendet wurden etwa 100 Einsatzjacken, 45 Einsatzhosen, 45 Sicherheitshandschuhe, acht Paar Feuerwehrsicherheitsstiefel, vier Atemschutzgeräte mit acht Lungenautomaten, vier Atemschutzmasken, sechs Atemluftflaschen, 30 Feuerwehrsicherheitsgurte, 44 Diensthemden, elf Feuerwehrhelme mit Visier und Nackenschutz sowie zehn Schläuche C und B.

Das Material wurde bereitgestellt von den Feuerwehren in Kandern, Fischingen, Lörrach, Bad Bellingen, Grenzach-Wyhlen und Bad Mergentheim. Unterstützung und Spenden gab es von etlichen Privatleuten und Firmen.

Der Brombacher Ehrenkommandant Wolfdieter Hasler gab das Signal zur Hilfsaktion und fand tatkräftige Mitstreiter im Lörracher Stadtbrandmeister Jürgen Schernhammer, bei dessen Stellvertreter Horst Simon sowie dem Kanderner Kommandanten und Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, Günter Lenke.

Das Team reagierte spontan auf einen Hilferuf des ehemaligen Brombacher Hauptfeuerwehrmannes Michael Hasler - Sohn des Brombacher Ehrenkommandanten Wolfdieter Hasler und Bruder des Stadtjugendwarts der Freiwilligen Feuerwehr Lörrach, Markus Hasler.

Michael arbeitet seit 2011 als IT-Fachmann in der bosnischen Metropole Banja Luka. Bald nach dem Unwetter eilte er in die 40 000 Einwohner zählende Nachbarstadt Doboj und war dort nach eigenen Worten „völlig fassungslos“ angesichts der Auswirkungen der Katastrophe.

„Alles war vom Wasser zerstört, die Feuerwehr stand vor dem Nichts und war nicht mehr in der Lage, Hilfseinsätze zu leisten“, berichtete Hasler seinen Angehörigen und Freunden in der südbadischen Heimat.

Gleichzeitig bat der Brombacher seinen Vater Wolfdieter Hasler, er möge einen Spendenaufruf starten, um der Feuerwehr in Doboj helfen zu können. Der Ehrenkommandant fackelte nicht lange und holte Stadtbrandmeister Schernhammer, dessen Stellvertreter Simon und den Kreisverbandsvorsitzenden Lenke „ins Boot“.

Zwar sei die Metropole Banja Luka „mit einem blauen Auge“ davongekommen - „katastrophal“ hingegen die Lage in Doboj, schilderte Michael Hasler am Telefon. Eine fünf Meter hohe Flut habe die schweren Feuerwehrfahrzeuge mitgerissen, überspült, zerstört und unbrauchbar gemacht.

Ein Mannschaftstransportwagen der Kreisfeuerwehr startete am frühen Montag mit den gesammelten Hilfsgütern in Richtung Doboj. „An Bord“ die Feuwehrmänner Markus und Wolfdieter Hasel, Schernhammer und Lenke.

Der Kreisfeuerwehrverband Lörrach wird weiterhin sein Spendenkonto bei der Sparkasse Markgräflerland Konto-Nummer 108 358 136 (BLZ 68351865) – Stichwort: „Fluthilfe Feuerwehr Doboj“ – bestehen lassen, denn es muss noch vieles neu angeschafft werden. Materialspenden sind über E-Mal „Fluthilfespende@kfv-loerrach.de“ anzumelden. Informationen zu dem Hochwasser sind im Internet unter dem Link „http://fireenginefordoboj.org/“ jederzeit zu bekommen.