Kreis Lörrach. In der Diskussion um die Lärmbelastung an der Rheintalbahn hat jetzt der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Sven Hantel, auf Einladung des heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Armin Schuster die Region besucht. Hantel zeigte Verständnis für die lokale Situation, die Anwohner und der Bürgermeister von Efringen-Kirchen, Philipp Schmid, beschrieben. Dieser forderte die Bahn auf, neue Haltezonen außerhalb geschlossener Ortschaften zu suchen, verwies er auf undeklariertes Gefahrgut. Zumindest eine bessere Information der Kommune durch die Bahn sei nötig, sagte Schmid. Die vom IG BOHR-Vorsitzenden Roland Diehl vorgestellte Berechnung, nach der 72,3 Prozent der Güterzüge nicht durch den Katzenbergtunnel fahren, wollte der Konzernbevollmächtigte nicht bestätigen. Grundsätzlich würden auf der Altstrecke seit der Eröffnung des Tunnels 2013 75 Prozent weniger Güterzüge fahren. Nur ein Prozent der weiterhin durch die Klotzgemeinden fahrenden Züge würde dies aufgrund von Instandhaltungsarbeiten am Tunnel tun, sagte Hantel. Elf Prozent würden betriebsbedingt umgelenkt. Ausbau verursacht Hauptproblem Das Hauptproblem werde aber durch den Ausbau der Rheintalbahn verursacht. Der verantwortliche DB-Projektabschnittsleiter, Michael Scheck, erläuterte, dass der Ausbau der Planfeststellungsabschnitts 9.2 unter rollendem Rad erfolge. Die Rheintalbahn sei die am stärksten befahrene Bahnstrecke Europas. Das mache das Vorhaben so komplex. Treiber seien die Baustellen rund um den Katzenbergtunnel. Eine deutliche Verbesserung wird von der Bahn ab 2019 erwartet, wenn die befahrene Trasse verschwenkt wird. Die Fertigstellung des Gesamtvorhabens ist für 2024 geplant. Hantel sah den Grund für den Ärger der Anwohner auch in einem Kommunikationsproblem begründet. Der Erste Landesbeamte Ulrich Hoehler hielt es für geboten, die Kommunikation zwischen Deutscher Bahn, Landkreis Lörrach, den betroffenen Kommunen und der IG BOHR zu verbessern. Nach dem Ende des Projektbeirats seien in den nördlichen Abschnitten der Rheintalbahn gute Kommunikationsprozesse etabliert worden. Diese fehlten im südlichsten Abschnitt noch. Nun sollen Zwangslagen offengelegt werden, die eine Umlenkung von Güterzügen auf die Altstrecke erfordern.