Jener Zuversicht steht aber das politische Geschen gegenüber. „Präsident Putin führt Krieg vor unserer Haustür“, und auch bei den anstehenden Parlamentswahlen in den Niederlanden und in Frankreich könnte ein Rechtsruck geschehen, warnte der Innenminister vor gravierenden Veränderungen in Europa. „Die sich abzeichnenden Tendenzen geben Anlass zur Sorge, und mit einem Sieg von Marine Le Pen endet Europa“, gab Strobl zu denken. Deutschland brauche aber Europa für Friede und Wohlstand, forderte er auf, den europäischen Gedanken zu leben. Nur so könne sich jener der Offenheit am Ende des Tages durchsetzen, nahm er Stellung zu Conradys Rede, um dann den Bogen zur Bundes- und Landespolitik zu schlagen.
Politik auf Pump ist beendet
„Uns geht es gut im Bund, zum vierten Mal in Folge machen wir keine Schulden – die Politik auf Pump ist beendet“, bilanzierte der CDU-Politiker „Man könnte fast sagen, dass wir auf einer Insel der Glückseeligen leben“, hob er hervor, dass im Land Baden-Württemberg – anders als zum Beispiel in Frankreich – jeder Jugendliche nach seiner Ausbildung eine Chance auf einen Job habe. Allerdings gebe es in Sachen Bildungspolitik Handlungsbedarf, kommentierte Strobl in Studien aufgezeigte Schreib-, Lese- und Mathematikdefizite. „Jungen Menschen gute Bildung mitzugeben, sei wichtiger als Geld“, fügte er an. So müssten Lehrer motiviert und die Ausbildungsinhalte verbessert werden.
In Sachen Wirtschaft sieht Strobl das Land dank eines starken Wirtschaftsministeriums unter der Leitung von Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bestens aufgestellt. Damit die baden-württembergischen Betriebe aber weiterhin erfolgreich sein können, spiele die Förderung der Digitalisierung eine wesentliche Rolle. Das schlägt sich auch finanziell nieder. In der vergangenen Legislaturperiode flossen 75 Millionen Euro, 2016 waren es 100 Millionen, und in diesem sollen mehr als 100 Millionen Euro in die Digitalisierung investiert werden. Den Gästen aus Politik und Wirtschaft empfahl Strobl optimistisch ins neue Jahr zu starten. „Wir haben allen Grund mit Zuversicht und Mut zu leben, nicht jedoch mit falschem Stolz.“