Von Michael Werndorff Kreis Lörrach. „Die öffentliche Wahrnehmung der Volkshochschulen hat sich in den letzten Jahren stark verändert“, betonte gestern Henning Kurz, Leiter der VHS in Grenzach-Wyhlen und Regionalvorsitzender der Region Hochrhein, anlässlich der Regionalkonferenz der Volkshochschulen Hochrhein-Bodensee in Rheinfelden. Der Wandel habe mit der enormen Bandbreite des Kursangebotes zu tun. Dieses hätte nichts mehr mit dem verstaubten Image vom Basteln, Baumschnitt und Bodenturnen zu tun. Die gestrige Konferenz drehte sich unter anderem um die Kooperation der Volkshochschulen der Region, die laut Gaby Dolabdjian, Leiterin der VHS Rheinfelden, sehr gut funktioniere. Kleine Hochschulen seien mehr oder weniger auf einen Austausch von Dozenten angewiesen. Darüber hinaus stehe man täglich in telefonischem Kontakt, um wichtige Fragen zu erörtern oder einen kollegialen Rat einzuholen, wie man zum Beispiel Abläufe effektiver gestalten könne, so Kurz. „Wir sind keine Konkurrenten und leben eine Kultur der Kooperation“, betonte der Regionalvorsitzende. Zudem sei die Bindung der Kursleitenden an die jeweilige Schule so hoch , dass man keine Angst vor möglicher Abwerbung habe. Dolabdjian: „Wir sind stolz darauf, dass Kursleitende an mehreren Volkshochschulen tätig sind.“ Außerdem tue man alles, um Dozenten bei Laune zu halten, zum Beispiel in Form von Weiterbildungsmöglichkeiten, die es mittlerweile auch für Verwaltungsangestellte der VHS gebe. Die Fortbildung im Rahmen der Zusammenarbeit werde auf regionaler wie auch auf Landesebene angeboten. Der Zulauf sei so groß, dass sogar Teilnehmer aus Konstanz kämen, so Dolabdjian. Ein Zukunftsthema beschäftigt Henning Kurz besonders: die Zertifizierung und Qualitätssicherung. Volkshochschulen sollen drei Kriterien erfüllen, um weiterhin Mitglied im VHS-Verband bleiben zu können. Es soll eine hauptamtliche Leitung geben, ein breites Programm angeboten werden und eine anerkannte Zertifizierung vorliegen. Das sei laut Kurz ein mittelfristiges Ziel, bei dem auch kleine Volkshochschulen nicht außen vor bleiben würden.