Wohl der Jugend liegt ihr am Herzen

Von Peter Ade

Kreis Lörrach. Das Wohl der Jugend liegt ihr am Herzen. Deshalb ist Ortrun Schätzle, die am Ostersonntag in Schopfheim-Wiechs den 80. Geburtstag feiert, bis heute Schirmherrin der Initiative „Paten begleiten Jugendliche auf dem Weg in den Beruf.“

Die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Lörrach-Müllheim gilt über Parteigrenzen hinweg als Politikerin mit Charme und feinem Gespür für die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen. Dankbar, bisweilen nachdenklich, sind ihre Erinnerungen an bewegte und bewegende Zeiten in Politik und Gesellschaft.

Von 1989 bis 1998 vertrat die gebürtige Schwarzwälderin im Parlament die Interessen der Menschen im Dreiländereck und Teilen des Hochrheins. Sie zog zunächst über die Landesliste in den Bundestag ein und holte 1994 das CDU-Direktmandat.

Nach dem Abitur im Jahr 1953 studierte die aus Hornberg im Schwarzwald stammende Jubilarin Französisch, Deutsch und Literaturwissenschaften. Als Studienrätin unterrichtete sie an Gymnasien in Frankfurt und Villingen. Der CDU trat Schätzle 1975 bei. Mehrere Jahre war sie Stadträtin in St. Georgen.

Bald nach ihrem Umzug mit Ehemann Dr. Gerhard Schätzle und drei Kindern setzte sie im Landkreis Lörrach ihre politische Arbeit fort – von 1982 bis 1990 als Kreisvorsitzende der CDU-Frauenunion, von 1983 bis 1993 als deren südbadische Bezirksvorsitzende und stellvertretende Landesvorsitzende.

Dem CDU-Landesvorstand gehörte die Politikerin ebenfalls an und führte längere Zeit den CDU-Stadtverband Schopfheim.

Der Bundestag erlebte die engagierte Abgeordnete als stellvertretende Vorsitzende der Frauengruppe der CDU/CSU-Fraktion und von 1996 bis 1998 als Vorsitzende der Enquete-Kommission „Sekten und Psychogruppen“.

Den Weg in die Politik hat Schätzle nie bereut. Als Frau, Mutter und Bürgerin habe sie nicht gefragt, „was der Staat für mich tun kann“. Vielmehr habe sie sich auf der Grundlage christlicher Werte am freiheitlichen, demokratischen und partnerschaftlichen Zusammenleben selbst aktiv beteiligen wollen.

Bürgernähe und Heimatverbundenheit machten die Schwarzwälderin zu einer volkstümlichen Politikerin im besten Sinne des Wortes. Sie verstand und versteht die Sprache der Menschen, kennt ihre Freuden und Leiden und weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, was herbe Schicksalsschläge bedeuten.

„Da ist es wichtig, Heimat zu haben und Geborgenheit in Familie und Umgebung zu spüren“, bekennt sich die Jubilarin zu traditionellen Werten, was für sie keineswegs heißt, rückständig zu sein. Sie ist aufgeschlossen, intelligent und belesen und hat feinen Sinn für Kunst, Kultur und Musik.

In Schopfheim arbeitet Schätzle nach wie vor als Schirmherrin eines Patenkreises, der Jugendliche auf oftmals steinigem Weg zum Schulabschluss und damit ins Berufsleben begleitet. Mit tüchtigen, ebenfalls ehrenamtlichen Mitstreitern wolle sie diesen Einsatz weiterhin leisten - „so lange ich mich gesund und frisch fühle“.

Zum Geburtstag herzliche Glück- und Segenswünsche auch von unserer Zeitung.