Kreis Lörrach Zwei große Ziele

Die Oberbadische
Andreas Blum macht sich wieder auf den Weg. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Basler fährt für guten Zweck mit dem Rad in Richtung Iran

Von Marco Fraune

Regio. Andreas Blum hat zwei große Ziele im Blick. Am Samstag schwingt er sich auf sein Fahrrad, um vom Dreiländereck in den Iran zu fahren, wo er Isfahan erreichen will. Zugleich setzt er darauf, mit seiner Tour ein soziales Projekt zu unterstützen.

„Radeln für syrische Flüchtlingskinder“, lautet die Marschrichtung für den 35-jährigen Basler, der ursprünglich aus Freiburg stammt. Denn: Mit dem Rad will der Sozialpädagoge Geld für das soziale Projekt „erfahren“. Am Ziel angekommen, wird er zugleich die Partnerstadt seines Geburtsortes kennen lernen.

Die Tour führt den Basler vom Dreiländereck aus weiter nach Konstanz, Innsbruck, Graz, Sibiu/ Hermannstadt und Iasi (Rumänien), Istanbul nach Ankara. In der türkischen Metropole will der 35-Jährige für ein paar Tage einen Zwischenstopp einlegen, um ein Schulprojekt für syrische Flüchtlingskinder zu besuchen. „Seit vergangenem Jahr unterstützt der Flüchtlingsdienst der Jesuiten mehr als 1000 Flüchtlinge und Asylsuchende in Ankara und Umgebung und hat die größten Sorgen der Flüchtlinge wahr genommen: die Bildung ihrer Kinder! Viel zu lange waren die Kinder auf keiner Schule mehr“, berichtet Blum.

Die Jesuiten würden den Kindern seit vergangenem Herbst Bildungsmöglichkeiten und damit Perspektiven für ihr Leben anbieten. „Vor allem aber gibt die Schule, die in unmittelbarer Nähe des Flüchtlingslagers liegt, den Kindern Ruhe und Geborgenheit als Ort des Friedens im konkreten Gegensatz zu Krieg und Terror in Syrien.“ Bislang seien 100 syrische Kinder in der ersten Grundschulklasse, weitere Klassen sowie 100 Kindergartenplätze in Planung. An den Wochenenden würden Aktivitäten für Familien, wie Sprachkurse, Frauengruppen und weiter angeboten. Blum: „Dafür und vor allem für Miet- und Unterhaltskosten für das Schulgebäude benötigt das Projekt dringend Spendengelder.“

Von Ankara aus will der leidenschaftliche Fahrradfahrer über Kappadokien und Anatolien bis in den Iran fahren, wo laut Plan nach Täbris schließlich Isfahan als Zielort ansteht. „Die Städtepartnerschaft zwischen Freiburg und Isfahan ist die einzige zwischen einer deutschen und iranischen Stadt“, weiß der gebürtige Freiburger.

Dass ihn das Abenteuer reizt, zeigte sich bereits bei den vergangenen Touren. Zuletzt saß er Mitte 2013 insgesamt 175 Stunden im Sattel. Exakt 3495 Kilometer betrug seinerzeit die Strecke von Basel bis St. Petersburg. Ohne einen Platten hatte er die 37 Tage-Tour gemeistert – ebenfalls für einen guten Zweck.

In den nächsten Tagen will er nun zwischen acht und 14 Staaten durchfahren, „je nach Zeitdruck, Wetter, Zustand der Straßen, Visa beziehungsweise Laune der Grenzbeamten und der politischen Lage“, gibt Blum sich noch gelassen. Gestern Nachmittag war er mit den Vorbereitungen beschäftigt. „Nervös bin ich nur wegen des Wetters“, blickt er auf Schnee in den österreichischen Alpen, die er überqueren will. Außerdem macht er klar: „Es geht mir nicht darum, möglichst zügig die Strecke abzufahren, sondern Zeit zu haben für interessante Orte, für Natur, Geschichte, Kultur und vor allem für die Menschen.“ Voraussichtlich wird er mehr als 7000 Kilometer radeln und knapp vier Monate unterwegs sein. „Dabei kommt das gleiche Fahrrad zum Einsatz wie bei meiner Tour nach Russland, es ist nur neu lackiert.“

u Mehr Infos zur Spendenaktion unter www.reise-nach-jerusalem.org

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