Kreis Lörrach Zwei von fünf Dezernenten bleiben

Die Oberbadische
Im Landratsamt reduziert sich die Zahl der Dezernenten weiter. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Auch der Kreiskämmerer kündigt beim Landratsamt / Dammann: Chance für strukturelle Veränderungen

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Ein weiterer Dezernent geht: Philipp von Ritter, Leiter des Dezernats Finanzen und Zentrales Management, hat gekündigt und verlässt das Landratsamt zu Ende März in Richtung Karlsruhe, wie er auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt. Damit sind voraussichtlich ab dem 1. April drei von fünf Dezernatsleitungen unbesetzt. Landrätin Marion Dammann will nicht klagen, sondern nimmt schon jetzt einen neuen Zuschnitt der Dezernate in den Blick.

Als Grund für seinen Abschied verweist von Ritter auf private Gründe. So habe er die Distanz zu seiner 240 Kilometer entfernt lebenden Familie unterschätzt. „Die Folgen sind intensiver als gedacht.“ Erst Anfang 2013 hatte er die Leitung von Jürgen Kientz übernommen. Anfang April wird von Ritter nun wieder als Verwaltungsleitung in einer Forschungseinrichtung arbeiten. Zuvor wolle er aber noch an der Klausurtagung mit dem Kreistag teilnehmen, bei der die strategische Ausrichtung des Kreises definiert wird. „Der Zeitpunkt zu gehen, ist besser, als im Rahmen der Haushaltsberatungen.“

Nachdem bereits Walter Holderried zum 1. November als Erster Landesbeamter nach Biberach gewechselt ist und es auch den Dezernenten Thomas Mücke zum Regierungspräsidium Freiburg gezogen hat, sind damit drei Stellen vakant. Allesamt hätten sich aus persönlichen und familiären Gründen für den Weggang entschieden, erklärt Kreis-Sprecherin Junia Folk.

Es verbleiben damit die Kreis-Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella und der neue Erste Landesbeamte, Ulrich Hoehler, der vom Umweltdezernat in die Fußstapfen von Holderried getreten ist. Die Aufgaben der vakanten Stellen sind und werden laut Folk auf die ausgedünnte Führungsriege verteilt. Da außerdem die übrigen Leitungsstellen auf Fachbereichs- und Sachgebietsleitungsebenen besetzt seien, würden die Vakanzen nach außen kaum spürbar sein. In der Übergangszeit sei es aber nicht möglich, neue Projekt strategisch anzugehen.

„Auch wenn wir uns die Ballung der Vakanzen nicht gewünscht haben, sehen wir die Chance, strukturelle Veränderungen beim Zuschnitt der Dezernate vorzunehmen, um insbesondere Schnittstellen abzubauen, Abläufe zu vereinfachen und fach- und sachgebietsübergreifende Zusammenarbeit zu erleichtern“, erklärt Dammann in einer Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung. Auch für die Zukunft rechne sie damit, dass sich das Landratsamt immer wieder auf Veränderungen bei gleichzeitig zunehmender Arbeitsdichte einlassen müsse. „Daraus folgt, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren, improvisieren und flexibel bleiben müssen.“ Alle drei vakanten Stellen sind aktuell ausgeschrieben und sollen schnellstmöglich besetzt werden.

Darauf setzt auch der Kreistag, wie Sprecher Paul Renz (CDU) erklärt. „Es ist keine glückliche Situation, die wir haben.“ Da das Landratsamt bereits in Gesprächen mit dem Landes-Innenministerium bezüglich der Stellenbesetzungen sei, hofft er, dass „so schnell wie möglich“ für die Dezernate Leiter gefunden werden. Bis Mitte März soll laut Landratsamt feststehen, wie viele Bewerbungen auf die Ausschreibungen eingegangen sind. Das Auswahlverfahren werde direkt folgen.

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