Über eine spezielle Schienenkonstruktion aus Metall schiebt Heika Dörflinger ihren 16-jährigen Sohn, der seit frühester Kindheit auf den Rollstuhl angewiesen ist, von der Haustür auf die Holzgasse. Auf dem steilen Fußweg geht es hinunter zur stark befahrenen Wallbrunnstraße. Doch beim Anblick des Rollstuhls halten die Autofahrer an der Verkehrsinsel sofort an. Noch wenige Meter auf dem Gehweg, dann hat Lukas seine künftige Schule erreicht.
Vor rund vier Jahren war die Leitung der Rolfus-Schule beziehungsweise dessen Träger das St. Josefshaus auf der Suche nach einem zentrumsnahen Grundstück in Lörrach, um den Schülern aus dem Markgräflerland und Wiesental eine wohnortnähere Schule zu bieten. Nicht ganz einfach bei der Wohn- und Bausituation in Lörrach. Heika Dörflinger, die auch im Lörracher Behindertenbeirat aktiv ist, brachte das Gelände der ehemaligen Seifenfabrik Walz in der Wallbrunnstraße ins Gespräch, das ihrer Familie gehört. „Das war die Gelegenheit, etwas Sinnvolles damit anzustellen“, so Dörflinger.