Lörrach Absolute Ruhe für die feinen Töne

Die Oberbadische
Mit „Subtone“ gastierte eine ganz spezielle Formation im Jazztone. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Jazztone: „Subtone“ überzeugt mit emotionalem Tiefgang und musikalischer Substanz

Lörrach. So leise war es sicher schon lange nicht mehr im „Jazztone“. Doch was das musikalische Kollektiv namens „Subtone“ am Freitag vor allem im gediegenen ersten Set ablieferte, verlangte ganz einfach absolute Ruhe. Während die fünf Musiker gebannt auf ihre Notenblätter starrten und die komplizierten Sequenzen vom Notenblatt in Töne zu verwandeln, saß das Publikum ganz still, ja fast andächtig, um auch ja keinen der feinen Töne zu verpassen.

Nicht gerade leichte Kost war es, was die Formation um den aus Schopfheim stammenden und in Lörrach zur Schule gegangenen Malte Dürrschnabel (Saxofon, Klarinette, Flöte) an Jazz servierte. Insgesamt aber überzeugte das Quintett, das im zweiten Set eine Schippe flotter aufspielte, mit emotionalem Tiefgang und musikalischer Substanz.

„Subtone“, das ist keine kurzfristige musikalische Modeerscheinung, soviel kann man nach über zehn Jahren, zahlreichen Preisen und über 300 Auftritten in der ganzen Welt sagen. Vielmehr versteht sich die Band als musikalisches Gesamtwerk.

Individueller Ausdruck, unverkennbarer Stil

Alle Mitglieder, wobei jetzt am Klavier John Schröder für Florian Höfner erstmals mit von der Partie war, tragen Kompositionen bei und fühlen sich gleichermaßen für die künstlerische Entwicklung verantwortlich. Über die Jahre ist die Band zu einem eigenständigen Klangkörper gereift, mit individuellem Ausdruck und unverkennbarem Stil.

Die Stücke sind trotz hintergründiger Komplexität sehr melodiös und atmosphärisch intensiv. Sie tragen nicht nur die Handschrift des jeweiligen Komponisten, sondern sind auch durch das unvergleichliche Zusammenspiel und die hohe Virtuosität der fünf Musiker geprägt. Die flexible, farbenreiche Instrumentierung und die unterschiedlich inspirierten und teils ellenlangen Kompositionen tragen zu einer enormen Bandbreite des Repertoires bei.

In klassischer Besetzung mit Trompete und Flügelhorn, Flöte und Klarinette, Klavier, Bass und Schlagzeug kreieren die renommierten Musiker einen sehr transparenten Sound. Mit unglaublicher Leichtigkeit spielen Malte Dürrschnabel, Magnus Schriefl (Trompete), John Schröder, Matthias Pichler (Klavier) und Peter Gall (Schlagzeug) die kompliziertesten Rhythmen, bleiben dabei aber sehr geerdet.

Ihre Klangwelt atmet, erlaubt ganz stille Passagen und ein In-sich-Reinhören. Das ist vor allem bei den Stücken von ihrem mittlerweile vierten Album „Roswitha’s Revenge“ so. Alles klingt gelöster denn je. Der klanglich fein balancierte Modern Jazz trifft improvisatorisch die Mitte zwischen Reflexion und Intuition – ein unvergleichliches Zusammenspiel mit ganz eigenständigem Stil.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading