Lörrach Alle bestens bei Stimme(n)

Die Oberbadische

Stimmen-Festival: Am Samstag erlebte Lörrach eine Bilderbuchausgabe des großen Gesangstags

Sommer, Sonne, Singen. Die 16. Ausgabe von „Lörrach singt!“ hätte nicht schöner ausfallen können. Tausende von Zuhörern genossen den Tag.

Von Veronika Zettler

Lörrach. Da war es, das bestellte Kaiserwetter. Strahlend blauer Himmel und Temperaturen über der 30-Grad-Marke, dazu ein rekordverdächtiger Besucherandrang inklusive Ansturm auf schattige Plätzchen, Eiscreme und gekühlte Getränke.

„Lörrach singt“ entwickelte sich ein weiteres Mal zum rauschenden musikalischen Sommerfest, an dem alle Altersklassen mit gleicher Inbrunst die Freude am Singen ausdrücken und ausstrahlen. Ob Grundschulkinder oder Senioren, ob trällernde Paare, kleine A-Cappella-Grüppchen, Frauen-, Männer- oder gemischte Chöre: Sie alle schienen am Samstag die ihnen zugewiesenen Singminuten mit Feuereifer zu nutzen. „Das ist so eine schöne Atmosphäre“, seufzte eine Besucherin aus der Schweiz, die im Adlergässchen den glasklaren Stimmen der Münchensteiner Gruppe „ProCDur“ lauschte.

Die gesangliche Eröffnung auf dem Marktplatz mit Oberbürgermeister Jörg Lutz und Stimmen-Leiter Markus Muffler (beide sangen im Anschluss recht passabel mit) übernahmen die Singklassen der Lörracher Grundschulen. Das nächste Glanzlicht folgte prompt: Nora Simdorn, Schweizer Sängerin und Gesangspädagogin, lud zum Mitsingen ein und hielt zugleich in ihren Ansagen flammende Plädoyers fürs Singen und seine stärkende Wirkung. Umso lustvoller stimmten die Zuhörer in Klassiker wie „Die Gedanken sind frei“ und „Über den Wolken“ ein.

Nach dem gelungenen Auftakt konnte man sich anhand des Programmblatts gezielt Darbietungen herauspicken. Man konnte sich aber auch einfach treiben lassen – schließlich wurde den ganzen Tag über auf fast allen Plätzen und Plätzchen der Innenstadt gesungen, ebenso in der Stadtkirche, im Garten vom „Café Family“ und im Innenhof der „Artischocke“. Rund 1800 Mitwirkende sollen es Veranstalterangaben zufolge gewesen sein.

Manche singwillige Besucher arbeiteten sich systematisch zu den diversen Mitsingangeboten durch. Zum Beispiel zu den Schülerinnen und Schülern der Mathilde-Planck-Schule, die – alle mit Sombreros gegen die Hitze gerüstet – ihre schön gemachten Texthefte ans Publikum verteilten. „Wir haben im Musikunterricht der Erzieherausbildung verschiedene internationale Kinderlieder behandelt“, erzählte Marion Grünberg-Schröter, ehe ihre Gruppe Lieder wie „Alice The Camel“ oder „Un poquito cantas“ vorstellte.

Stilrichtungen? So gut wie jede war vertreten und das in vielerlei Sprachen. Tönte an einer Ecke ein Rolf-Zuckowski-Song über die Freuden des Fahrradfahrens, hörte man ein paar Meter weiter traditionelle Roma-Lieder. Es gab reichlich Rock, Pop, Schlager, Jazz, Folk und Country, noch mehr traditionelle Liedermacher-Musik, aber auch Gospels und Glaubenslieder, wie sie etwa der altersmäßig bunt gemischte Lörracher Auftakt-Chor präsentierte.

Bis zum großen Singfinale mit Erhard Zesh hielt das umfangreiche Programm massenhaft Preziosen bereit. Hat man je zuvor einen Chor so leidenschaftlich „Just A Reason“ von Pink interpretieren hören, wie es der von Rolf Schwoerer-Böhnin mitreißend geleitete Chor „Pinot Presto“ aus Mauchen tat? Ebenfalls zauberhaft, wie der Grundschulchor „Grasmücken“ Obersäckingen aus Leibeskräften die Sommerzeit besang oder der Grundschulchor Steinen „Hey Pippi Langstrumpf“ performte. Oder wie der „Choeur d’homme Wespe“, ein schmucker Männerchor aus Village-Neuf, mit lupenreiner Intonation der „Hymne à la nuit“ für mucksmäuschenstille Zuhörerreihen sorgte.

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