Lörrach Alles unter zwei Dächern

Die Oberbadische
Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Familienzentrum : Neuer Wunsch-Standort Baumgartnerstraße wird detailliert untersucht

Von Kristoff Meller

Nichts hält länger als ein Provisorium, dennoch könnte die Zeit des Familienzentrums (FAZ) in der ehemaligen Landeszentralbank bald vorüber sein. Der Gemeinderat wird der Verwaltung in seiner nächsten Sitzung den Auftrag erteilen, den Standort Baumgartnerstraße detailliert zu untersuchen und eine Kostenberechnung zu erstellen.

Lörrach. „Ziel ist es, eine Entscheidungsgrundlage zu erarbeiten“, erklärte Bürgermeister Michael Wilke in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT). Erst dann könne man konkrete Aussagen über die Kosten für den Umbau und die Eignung der beiden Gebäude treffen. Die Häuser Baumgartnerstraße 31 und 33 zwischen HebelGymnasium und Theodor-Heuss-Realschule befinden sich im Besitz der Stadt und werden derzeit durch die Wohnbau vermietet.

„Der Standort ist passend und sehr attraktiv für uns“, erklärte Christian Mauch vom FAZ-Vorstand. Denn dort gebe es die Möglichkeit, alle Angebote an einem Ort zu bündeln und das nur wenige hundert Meter vom Kinderland entfernt: Im vorderen Haus sollen laut FAZ-Konzept nicht nur das Familienzentrum sondern auch der Mini-Kindergarten mit zwei Gruppen, der Fachdienst Kindertagespflege und das Projekt „Tapfere Herzen“ unterkommen.

Das Hinterhaus (Nummer 31) soll durch zwei Krippengruppen bezogen werden und als Ersatz für die vor zehn Jahren ebenfalls als Provisorium eingerichtete Außenstelle mit drei Krippengruppen in der Konrad-Adenauer-Straße dienen, die über keinen adäquaten Außenbereich verfügt.

Die „perspektivische Verlagerung“ des Betreuungsangebots in die Kernstadt und die Reduzierung um eine Gruppe sei „dort vertretbar“, wie Joachim Sproß, Fachbereichsleiter Jugend, Schulen und Sport, gestern auf Anfrage erklärte. Denn in der Innenstadt und in den Ortsteilen bestehe derzeit ein stärkerer Ausbaubedarf als in Stetten.

Der Umzug der Außenstelle hat laut Christian Mauch aber „nicht die absolute Priorität“. An erster Stelle stehe der Auszug aus der Landeszentralbank. Diese stellt mit ihrer Architektur laut Mauch eine „hohe Hürde“ für Interessenten dar und widerspreche dem Konzept der „niederschwelligen Angebote“ des FAZ. „Die Situation ist so schlimm – wir möchten dort so schnell wie möglich raus“, hatte die FAZ-Vorsitzende Dagmar Fük-Baumann bereits vor einigen Monaten im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, nachdem der Trägerverein das Konzept für den neuen Standort bei der Verwaltung eingereicht hatte.

Die Mitglieder des AUT äußerten sich durchweg positiv zu den Plänen, so dass der Beschluss im Gemeinderat wohl nur noch Formsache sein dürfte: „Wir schätzen die Arbeit des FAZ und hoffen, dass es jetzt zügig vorangeht“, sagte Ulrike Krämer (CDU). „Der Standort ist sehr gut gelegen“, befand auch Stephan Berg (Grüne), die Planungsmittel in Höhe von 200 000 Euro seien darum „gut investiertes Geld“.

Da sich die beiden Gebäude im Sanierungsbiet Baumgartnerstraße befinden, kann die Stadt beim Umbau zudem auf einen Zuschuss aus dem neuen Landesprogramm „Soziale Integration im Quartier“ hoffen. Der entsprechende Antrag wurde laut Sproß bereits gestellt und könnte bei entsprechender Zustimmung dafür sorgen, dass maximal 54 Prozent der anrechenbaren Gesamtkosten gefördert werden.

Bedenken äußerte im AUT unterdessen ein Bewohner des Hauses Baumgartnerstraße 31. Schon jetzt gebe es am Campus „jeden Morgen ein Verkehrschaos mit hohem Gefahrenpotenzial“, wenn die Eltern ihre Sprösslinge mit dem Auto zur Schule bringen. Dabei ließen sich diese noch deutlich schneller „abladen“ als kleine Kinder, die zur geplanten Kindertagesstätte gebracht werden müssen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading