Lörrach Alter Markt verwandelt sich in Bühne

Die Oberbadische
Die bunte Zirkustruppe genießt den verdienten Applaus. Foto: Sven Klassa Foto: Die Oberbadische

Camp mit Zirkus „Zansiba“ beim Sozialen Arbeitskreis / Jugendliche aus Wischgorod zu Gast

Von Sven Klassa

Lörrach. Vorhang auf, Scheinwerfer an, Manege frei – So kennt man es, wenn man an den Zirkus denkt, den man noch als Kind oder mittlerweile mit seinem eigenen Nachwuchs besucht. Doch am Donnerstagabend bewies der Zirkus „Zansiba“, dass es auch ohne viel Technik und großen Schnickschnack möglich ist, eine opulente Vorführung auf die Beine zu stellen.

Alter Marktplatz, kurz vor 18 Uhr. Die Menschen sind in ihrem geschäftigen Treiben, als plötzlich ein großer, alter Van neben dem Marktbrunnen hält. Etwa ein Dutzend bunt gekleideter Kinder und Jugendliche baut ihren eigenen Zirkus auf, was schon die ersten neugierigen Zuschauer anzieht. Gespannt sehen sie zu, wie sich der Alte Markt in eine bunte Bühne verwandelt.

Veranstalter dieser Aktion ist der Soziale Arbeitskreis (SAK), der in den Sommerferien seit Jahren ein Zirkuscamp veranstaltet. Dieses Mal ist es aber in vielerlei Hinsicht anders. Zum einen gibt es eine öffentliche Aufführung in der Innenstadt – davor gab es immer nur kleine Vorführungen für Eltern und Freunde. Außerdem bekam der SAK Hilfe: Die Stadt Lörrach und der Verein „Lörrach International“ fragten an, ob eine Tanzgruppe aus der ukrainischen Partnerstadt Wischgorod beim diesjährigen Zirkuscamp teilnehmen könnte.

Am Montag ging das Proben los. Schon früh morgens wurde gearbeitet und als am Nachmittag die Verstärkung aus der Ukraine ankam, wurde zusammen die Aufführung vorbereitet.

Übernachtet wurde im Alten Wasserwerk, den Tag prägten die Zirkusproben aber auch gemeinsame Freizeitaktivitäten, wie beispielsweise ein Besuch im Schwimmbad. „Es ist wichtig, dass die Kinder, die aus dieser politisch sehr unruhigen Lage kommen, einmal den Konflikt vergessen und eine Pause machen können“, sagte Erik Bintz, Leiter der SAK-Jugendarbeit. „Auch ein Zeichen der internationalen Freundschaft zu setzen, ist uns sehr wichtig.“

Das Ergebnis war ein buntes Spektakel am Donnerstag: Staunen, wundern und lachen konnte das Publikum zu den eindrucksvollen Kunststücken des Zirkus „Zansiba“. Eine gute halbe Stunde lang wurde auf dem Platz jongliert, gezaubert, gewitzelt und balanciert. Viele Zuschauer und Passanten konnten gar nicht glauben, dass alles in nur vier Tagen trainiert und gebastelt wurde. Zum Abschluss der Zirkuswoche durften sich auch die jungen Manegenkünstler mit einer eigenen Disco im Wasserwerk amüsieren und sich voneinander verabschieden.

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