Lörrach Amüsement – ganz ohne Worte

Die Oberbadische
Perfekte Pantomime zaubern „Bodecker & Neander“ in den Burghof mit dem Stück „Monsieur Satie“. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Duo Bodecker & Neander gastierte mit „Monsieur Satie“ im Lörracher Burghof

Von Gerd Lustig

Lörrach. Kein Wort gesprochen – und dennoch viel Amüsantes erzählt: Das ist das Programm des Duos Bodecker & Neander, das jetzt mit dem Stück „Monsieur Satie“ in Lörrach gastierte. Die Beiden sind inzwischen zu beliebten Stammgästen im Burghof geworden. Generationsüberschreitend kommen die illustren Shows an. Auch jetzt gab’s wieder reichlich Applaus.

Alles geht in dieser einstündigen Show wortlos vonstatten, doch ein jeder versteht sogleich, was gemeint ist. Die Sprache des Pantomimen ist eben universell. Und keine Frage: Wer bei dem großen Pantomimen Marcel Marceau an der École Internationale de Mimodrame in Paris studiert hat, der hat’s einfach drauf. Das zeigen Wolfram von Neander und Alexander Bodecker ein ums andere Mal in verschiedenen Szenen und beweisen: Reden ist Silber – Schweigen ist Gold.

Die beiden Mimen bieten einen Abend einer selten gewordenen Kunst. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, nutzen sie die Stille, um mit optischen Illusionen, Schattenspielen, Film und Video einen „Tag im Leben des Erik Satie“ nachzuzeichnen. Bodecker und von Neander verbinden auf virtuose Weise Musik und Pantomime zu einem grandiosen Bildertheater. Dieses Theaterstück lässt sich betrachten wie ein Bilderbuch. Allmählich entsteht vor den Augen der Zuschauer das Leben von Erik Satie, eingebettet in seine Musik. Der Pianist Manfred Schmidt interpretiert Saties Werke auf seine Weise und gibt einen Einblick in die facettenreiche Kunst dieses Komponisten.

Alle Szenen sind voller überraschender Einfälle, die das außergewöhnliche und skurrile Leben dieser beeindruckenden Persönlichkeit nahe bringen. Denn Erik Saties Universum scheint eine schier unerschöpfliche Quelle zu sein, für eine magische, humorvolle, konzertante Theaterstunde.

Satie wird an diesem Abend nicht nur durch die Darstellung seiner Person lebendig, sondern in erster Linie durch seine Musik. Sie ist die Grundlage dieses Theaterstücks. Das Drehbuch besteht somit aus einer vielseitigen wie abwechslungsreichen Abfolge von originalen Satie-Klavierstücken. Durch den Wechsel von Pantomime und Schattenspiel auf der einen Seite sowie Film und Marionettentheater auf der anderen wird ein amüsanter Einblick in das Leben des Erik Satie geboten. Da dies des Öfteren mit einem verschmitzten Augenzwinkern geschieht, wird ein ums andere Mal ein genüssliches Lächeln in die Gesichter der Zuschauer gezaubert.

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