Lörrach An der Belastungsgrenze

Die Oberbadische
20 Jahre bei der Feuerwehr (v.l.): Abteilungskommandant Markus Künstle, die Geehrten Martin Pallek, Andreas Paris, Josef Philipp, Michael Hugenschmidt, Kommandant Christian Heske und Bürgermeister Michael Wilke Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Feuerwehr: Täglich drei Herausforderungen in der Kernstadt / 60 Menschen gerettet

Von Peter Ade

Gut geschult, schlagkräftig und kooperativ – im Netzwerk der Hilfsorganisationen ist die Abteilung Lörrach der Freiwilligen Feuerwehr eine zuverlässige Größe. „Wir sind Dienstleister der Bürgerschaft“, sagt Stadtbrandmeister Christian Heske. Er sieht allerdings auch eine Belastungsgrenze.

Lörrach. Technische Hilfeleistungen bezeichnete Abteilungskommandant Markus Künstle als Schwerpunkt der Einsätze im vergangenen Jahr. Im Ausrückbezirk Süd wurden die Floriansjünger 457 Mal alarmiert (inklusive der Einsätze des hauptamtlichen Personals). Die Freiwilligen waren 341 Mal gefordert.

Aus zum Teil lebensbedrohlichen Lagen wurden 60 Menschen gerettet, für zwei kam jede Hilfe zu spät. Die meisten Alarme (70 Prozent) gab’s zwischen 18 und 7 Uhr.

Beeindruckend die von Künstle dokumentierten Dienstanlässe aller Art: 144 Übungen und Ausbildungen aller vier Löschzüge der Abteilung, dazu administrative Aufgaben und Kameradschaftspflege. Zusammen mit den Einsätzen kam die Wehr auf 834 Anlässe, rund 3,16 pro Tag.

Hohes Niveau

Der Personalbestand der Aktiven ist gegenüber dem Vorjahr (131) auf 126 gesunken. Das sei entgegen dem Landestrend bei Freiwilligen Feuerwehren „noch unproblematisch“, meinte Künstle. Trotzdem müsse Nachwuchswerbung forciert werden.

Bei der Abteilung Lörrach stehen zurzeit 18 Jugendliche unter 17 Jahre in Ausbildung, 14 Jungen und vier Mädchen. Jannnik Stiemer, Moritz Kaufmann und Fabian Betting wechselten 2015 in den aktiven Dienst.

Jugendwart Dominik Bürgin und sein Team bekamen viel Beifall für facettenreiches Tun: 80 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung, 30 Stunden allgemeine Jugendarbeit, 13 Tage Lageraufenthalte und Ausfahrten. Die Jugend hilft beim Fasnachtsfüür, verteilt an Haushalte in der Stadt 7500 gelbe Säcke und glänzt im Sport.

Bürgermeister Michael Wilke nannte die Gesamtleistung der Abteilung „einmalig“. Sie sei gut aufgestellt und könne Neubürgern im Sinne von Integration zum Mittun empfohlen werden.

Heske unterstrich in seinem Dank an die Ehrenamtlichen: „Lörrach garantiert mit dieser Feuerwehr ein hohes Sicherheitsniveau.“ „Hut ab vor Eurer Leistung“, bescheinigte der Lörracher Polizeichef Wolfgang Grethler den Einsatzkräften professionelle Arbeit.

Beförderungen: Tommy Allum, Fabian Beting, Leonardo La Spina, Lukas Michalek, Fabian Noske, Jannik Stiemer, Florian Summ (alle Feuerwehrmann). Johannes Brogle, Rasmus Kasprzyk, Timmy Linek, Denis Trüby, Simon Wunderlich (alle Oberfeuerwehrmann); Manuel Beck, Thomas Brüderlin, Fabian Fritz, Markus Guggemos, Michel Herr, Aaron Hupfer, Harald Kellermann, Martin Korngiebel, Felix Leisinger, Benjamin Nienholdt, Andreas Paris, Martin Pramstaller, Kevin Reinle, Oliver Svoboda, Matthias Tetzlaff (alle Hauptfeuerwehrmann); Johannes Preßmar, Christian Tonner (beide Löschmeister); Roland Beuschel, Frank Rimkus (beide Hauptlöschmeister)

Verabschiedungen: Larissa Hauser, Dennis Endreß, Felix Leisinger, Peter Böhringer, Marvin Nicklas (aus beruflichen oder persönlichen Gründen)

Ehrungen: Hauptfeuerwehrmänner Martin Pallek und Andreas Paris, Löschmeister Josef Philipp, Brandmeister Michael Hugenschmidt (alle Ehrennadel in Silber der Stadt Lörrach für 20 Jahre Dienstzeit); Brandmeister Michael Doppler, Löschmeister Alexander Garbers, Löschmeister Marc Merle, Löschmeister Frank Kuret (alle 25-jähriges Dienstjubiläum); Oberbrandmeister Stephan Schepperle, Brandmeister Roland Stiemer (beide 30-jähriges Dienstjubiläum); Brandmeister Andreas Klein, Hauptlöschmeister Christoph Lieske (beide 40-jähriges Dienstjubiläum)

Wahlen: Harald Kellermann (Abteilungsausschuss)

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