Sonderausstellung im Dreiländermuseum würdigt Facettenreichtum von Max Laeugers Schaffen
Lörrach. Derzeit wird das Gesamtwerk von Max Laeuger in einer Sonderausstellung im Dreiländermuseum gewürdigt. Laeuger ist in Südbaden vor allem als Keramikkünstler bekannt. Die Ausstellung im Dreiländermuseum und das Rahmenprogramm zeigen aber, dass er auch in der Architektur der Region seine Spuren hinterließ.
Mit seinen Entwürfen sprach er sich für eine neue Sachlichkeit am Anfang des 20. Jahrhunderts aus. Max Laeuger wird in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit häufig auf sein keramisches Werk beschränkt. In Wirklichkeit strebte er eine Gestaltung des gesamten menschlichen Umfeldes an. Aufgrund seiner Offenheit anderen Handwerken gegenüber entstanden in seiner Schaffenszeit auch zahlreiche Entwürfe auf dem Gebiet der Stadtplanung und Gartenarchitektur.
Laeuger prägte nicht unwesentlich das Stadtbild von Baden-Baden und Karlsruhe. Nach seinen Plänen sind etwa Parkanlagen, die Mosaikarbeiten in der Gruft der Russischen Kirche in Baden-Baden sowie die Neugestaltung der Promenade entlang der Oos entstanden.
Laeugers Werk ist wesentlich breiter und betrifft bei weitem nicht nur seine Keramikkunst. Bereits 1912 wird er im Mitgliederverzeichnis des Deutschen Werkbundes als Professor und Architekt genannt. Seine architektonischen Arbeiten zeichnen sich durch ihre Schlichtheit aus, verbunden mit antikischen Details. Ganz im Gegensatz zu der Individualität seiner keramischen Arbeiten.
Doch man muss nicht bis Baden-Baden fahren, um die Architektur Laeugers zu erleben. In Basel sind das „Küchlin-Theater“, der „Rätische Hof“ oder die Glasfenster der Pauluskirche Beispiele für Laeugers Wirken. Entsprechend groß war die Nachfrage zur vom Dreiländermuseum angebotene Exkursion „Max Laeuger und der Jugendstil“, die am kommenden Wochenende nach Basel angeboten wird. Sie war bereits nach kurzer Zeit ausgebucht.
Doch Interessierte können auf eigene Faust Laeugers architektonische Entwürfe in Basel besichtigen oder sich dem gesamten Werk Max Laeugers in der umfangreichen Sonderausstellung im Dreiländermuseum nähern. Dazu bleibt noch bis zum 3. Mai Gelegenheit. u www.dreilaendermuseum.eu
