Lörrach Auf einen Kaffee mit Heidi Klum

Die Oberbadische
Bernadette Hupfer und ihr Enkel Anton präsentieren die Anwohnerpässe der vergangenen Jahre. Fotos: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

„Meine Stimmen“ –­ Folge 4: Bernadette Hupfer ist als Marktplatz-Anwohnerin ganz nah dran am Festival

Von Bernadette Hupfer

Lörrach. Seit nunmehr 20 Jahren erleben wir das Stimmenfestival jedes Jahr live vor der Haustür. Wir wohnen quasi fünf Tage lang „auf der Bühne“, treffen Stars in unserem Stammcafé, singen schon beim Soundcheck mit und freuen uns jedes Jahr wieder aufs Neue, schöne Abende bei meistens ganz wunderbarer Atmosphäre zu verbringen.

Kleine Geschichten könnten wir daher einige erzählen: vom unfreundlichen Security-Mitarbeiter, der uns aus dem Urlaub kommend, mit Kind, Kegel und Koffern völlig übermüdet während eines Konzerts um 22 Uhr nicht in unser Haus lassen wollte, vom unglaublichen Faithless-Auftritt, der trotz des Regens einer der stimmungsvollsten war, vom Stimmen-Angestellten, der Freunden, die im Besitz einer Konzertkarte waren, den Zutritt zu unserem Haus verwehren wollte (nicht aus dem Haus ins Konzert, nein, in unser Haus….), von der Sorge der Oma, dass die Fensterscheiben zu Bruch gehen könnten oder vom damals sechsjährigen Enkel Anton, der sich in Solveig von „Katzenjammer“ verliebte und nach dem Soundcheck den Alten Marktplatz nicht mehr verlassen wollte.

Wirklich lustig aber ist eine Geschichte, die gar nicht wirklich stattgefunden hat. Nachdem im Jahr 2004 bekannt wurde, dass Seal nach Lörrach kommt, war die Aufregung im Bekanntenkreis groß. Nicht unbedingt des Sängers wegen – eher wegen seiner damaligen Partnerin. Heidi Klum war gerade auf dem aufsteigenden Ast, die Beziehung zu Seal ein Riesending und sie war frisch gebackene Mama. Das deutsche Fräuleinwunder in den USA wurde bewundert und war begehrt wie nie.

Nun ist es so, dass eine ganz besonders große Bewunderin von Heidi Klum aus unserem Bekanntenkreis nicht aufgehört hat, Fragen zu stellen: „Seht ihr den Seal dann auch aus der Nähe? Meint ihr, Heidi ist auch in Lörrach? Ob sie wohl das Baby dabei hat?“ Wir konnten ihr nicht klarmachen, dass – obwohl wir so nahe am Geschehen dran sind – beim besten Willen keine Ahnung haben, wer wo mit wem anreist, speist, schläft und auch wieder abreist.

Am Tag des Konzerts, als Heidis große Bewunderin wieder schier kein Ende fand und eine Heidi-Litanei nach der anderen herausließ, erzählten wir ihr kurzerhand folgendes: „Ach du, ich sage dir, das wird wieder stressig. Jetzt wurden wir doch angefragt, ob wir nicht bereit wären, Heidi und das Baby bei uns zum Kaffee zu beherbergen, damit sie sich nicht so langweilt, während Seal beschäftigt ist…“ Heidis Bewunderin fiel aus allen Wolken! Leider ist es unmöglich, hier wiederzugeben, wie unsere liebe Bekannte dreinschaute. Für uns war es eines der Highlights der vergangenen Stimmenjahre. Ihr ist im wahrsten Sinne des Wortes die Kinnlade heruntergeklappt.

Wir klärten sie später selbstverständlich darüber auf, dass es nur ein Witz war. Sie besitzt Gott sei Dank so viel Humor, dass sie darüber lachen konnte – vor allem über sich selbst. Wir schmunzeln heute noch gemeinsam darüber, dass sie in ihrem Heidi-Wahn tatsächlich keine Sekunde daran gezweifelt hat, dass der Superstar bei uns ein- und ausgeht.

Wir möchten das Festival auf jeden Fall nicht mehr missen. Trotz allen kleinen Unannehmlichkeiten bringt es auch viele schöne Momente mit sich, viel Atmosphäre und eine ganz außerordentliche Stimmung!

Aber einen Optimierungsvorschlag gäbe es dann doch: Wenn die Bühnenmitarbeiter beim Aufbau künftig einen großen Spiegel am „Haus zum Schwanen“ anbringen würden, wäre wirklicht toll. Dann könnten wir von unserem Balkon auch mal die Musiker sehen und nicht nur hören.

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