Lörrach Auf zwei Füßen statt vier Rädern

Die Oberbadische
Der Tüllinger „Schulbus“ mit „Busfahrerin“ Dagmar Buckel Foto: Maja Tolsdorf Foto: Die Oberbadische

„Laufender Schulbus“ der Hebelschule bringt Kinder sicher zum Unterricht / Weitere „Busfahrer“ gesucht

Von Jasmin Dunke Lörrach. Der Schulbus – eine praktische Erfindung. Er holt die Kinder morgens von der Bushaltestelle ab und fährt sie sicher zur Schule. Aber ein „laufender“ Schulbus? Kinder die gemeinsam mit einem ehrenamtlichen „Busfahrer“ nicht zur Schule fahren, sondern laufen? Genau diese Idee wird von immer mehr Eltern der Lörracher Hebelschule in Anspruch genommen. Im April 2012 fand die erste „Fahrt“ statt. Bislang gibt es zwei Strecken: vom Tüllinger oder vom Hünerberg zur Hebelschule. Erst- und Zweitklässlergruppen treffen sich an den Bushaltestellen, die sie selbst gestaltet haben und laufen gemeinsam mit einem ehrenamtlichen Begleiter zur Schule. Diese „Busfahrer“, wurden vorher von der Polizei geschult und sind entweder Mütter, Väter oder andere Freiwillige, etwa Senioren. Jeder trägt eine von der Verkehrspolizei zur Verfügung gestellte gelb leuchtende Weste.

Nach den Sommerferien schließt sich zunächst ein Verkehrspolizist beim morgendlichen Spaziergang zur Schule an, um die Schüler noch einmal auf die Gefahren hinzuweisen. „Ich schaue mir auch die Strecken an, um einschätzen zu können, ob es überhaupt sicher ist, diese Wege mit den Kindern zu laufen“, meint Wolfgang Ehrl, Polizeioberkommissar der Verkehrs- und Kriminalprävention Lörrach.

Auch die Eltern haben Gefallen an dem laufenden Schulbus gefunden: „Es ist eine sehr gute Übung für die Kinder, um die Gefahren zu erkennen und eine gute Vorbereitung für das spätere Alleinlaufen ab der dritten Klasse“, sagt Dagmar Buckel, eine Mutter, die selbst auch zwei Mal die Woche als „Busfahrerin“ tätig ist.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Julia Arndt, Sportkoordinatorin der Stadt Lörrach, und Grünen-Stadtrat Gerd Wernthaler, die das Verkehrsproblem, das an der Hebelschule durch die vielen parkenden Autos entsteht, erkannt haben. Die Sportkoordinatorin sah im Schulbusprojekt außerdem den Vorteil der sportlichen Aktivität: „Die frische Luft, der Austausch mit den Freunden und vor allem die Bewegung am Morgen fördern die Konzentration“, erklärte Arndt. Dies bestätigt auch der Rektor der Hebelschule, Matthias Hartmann. Die Bewegung am Morgen tue den Kindern gut – im Unterricht bemerke man die gesteigerte Aufmerksamkeit.

Bisher gibt es diesen laufenden Schulbus nur an der Hebelschule. „Wir haben jedoch viel zu wenig freiwillige Begleiter. Es wäre schön, wenn sich mehr Menschen, wie zum Beispiel Rentner, die hier vielleicht eine Großeltern-Rolle für die Kinder spielen könnten, dazu bereit erklären, die Kinder sicher zur Schule zu führen“, sagt Arndt.

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