Mit einem farbenfrohen Umzug hat Lörrach gestern unter grauem Himmel den Fasnachtssonntag gefeiert.  Knapp 140 Cliquen liefen mit:  So viele wie nie zuvor.

Von Bernhard Konrad
Lörrach. Seit vielen Jahren kann die Narrengilde beim Sonntagszug  auf  Wetterglück vertrauen. Gestern hat’s für einmal nicht ganz  geklappt: Zum Auftakt tropfte es noch kräftig – immerhin: Nach und nach  ließ der Regen  nach. Ohnehin war diese Tristesse weder für Teilnehmer noch für  Zuschauer ein Grund zum Trübsal blasen – obgleich  die Strecke gestern von weniger Gästen gesäumt war, als in den Jahren zuvor. Sei’s drum: Lautstark wie nie  feierten die Fasnächtler  mit 55  Guggemusiken das Ereignis im Herzen der Stadt: Auch das ist ein Rekord.

Nach dem Narrenempfang  im Burghof strömten die Straßenfasnächtler ins Narrendorf auf dem Alten Markt und formiertem sich dann zum  närrischen Lindwurm, der abermals die Vielfalt der tollen Tage eindrucksvoll widerspiegelte. Angeführt von den Zundel, die bei ihren Pyramiden natürlich besonders  mit den rutschigen Verhältnissen zu kämpfen hatten, bewegte sich der Zug durchs Zentrum.

Neben den vielen  klassischen  Formationen nahmen abermals Debütanten  teil: etwa der Vespa-Club Lörrach, der an alte Zeiten erinnerte und mit historischen Modellen der legendären Zweiräder durch die Straßen knatterte. Tradition hat dagegen die Teilnahme zahlreiche Gruppen aus der gesamten Region bis weit in die  Schweiz hinein. Überhaupt die Schweizer: Sie bereicherten das Ereignis  mit vielen Trommlern, Pfeifern und Hästrägern und dokumentierten damit ihre Verbundenheit zur hiesigen Narrengilde.

Eine Augenweide auch die Zigüner Clique Stetten, die zum 80. Geburtstag mit großem Aufgebot glänzte. Vergleichsweise klein in diesem Jahr: das Angebot an Sujets  bei den großen Wagen.
Der Facettenreichtum der  Lörracher Fasnacht wurde indes  nicht zuletzt durch die Vielzahl der Formationsgrößen offenbar – von der Kleingruppe bis zur imposanten Clique war alles vertreten, vom Kind bis zum quicklebendigen Senior.

Den Umzug kommentierte an der Tribüne am  Hebelpark der stellvertretende Obergildenmeister Klaus Breitenfeld – trotz Regen wie immer kundig und mit trockenem Humor. 

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