Lörrach Bärenstarke Session

Die Oberbadische
Die beiden „Masters“ vereint auf der Bühne Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Konzert: Auftakt im Jazztone mit den German Gypsy Masters

Lörrach. An diesem Abend hätte sicher auch Django Reinhardt seine wahre Freude gehabt. Denn das, was zum Auftakt der diesjährigen Saison im Jazztone die beiden Formationen „Armin Heitz Trio“ und vor allem das „Gismo Graf Trio“ auf die Bühne zauberten, war zu großen Teilen jener Gypsy-Swing und -Jazz, den der leider viel zu früh im Jahr 1953 verstorbene Altmeister kreiert und der ihm zu Weltruhm verholfen hatte.

Während zunächst beide Formationen separat perfekte Sets mit vielfach brillanten Gitarrensoli der beiden Protagonisten Armin Heitz (Karlsruhe) und Gismo Graf (Stuttgart) hinlegten, gab es zum Schluss eine bärenstarke Session mit beiden Trios. „Das wird eine Premiere, ganz genau wissen wir noch nicht, was wir da bieten“, hatte in der Pause noch Gitarrenvirtuose Heitz vor dem gemeinsamen Finale gesagt. Doch kaum standen alle sechs Musiker auf der Bühne, da sprühte es nur so vor Spielfreude, Harmonie und Feinschliff. Es reihte sich ein wunderbarer Django Reinhardt-Klassiker an den anderen, ein wenig moderner zwar, doch mit der gleichen kreativen Leichtigkeit und ganz im Sinne des belgischen Altmeisters. Und das Publikum im nahezu vollbesetzten Jazztone dankte es den Künstlern mit begeisterndem Applaus.

Zuvor hatten die Besucher zunächst den „German Gypsy Master“ Armin Heitz reichlich mit Beifall bedacht. Während die rechte Hand zupfte und abstrich, ließ er ein ums andere Mal die andere Hand wieselflink über die Saiten rasen und schaffte so immer wieder neue Gebilde von Riffs, Sequenzen und Melodien. Beeinflusst neben Reinhardt von Größen wie Pat Martino, George Benson oder Wes Montgomery, schaffte er es vortrefflich, die Musiktraditionen und Spielarten des europäischen Gypsy-Swing und amerikanischen Mainstream-Jazz virtuos zu vereinen.

Zur Seite standen ihm mit Rhythmusgitarrist Janosch Dürr und Kontrabassist Davide Petrocca zwei Könner, die mit Virtuosität, Dynamik und Groove das expressive Solospiel von Heitz umrahmten.

Nicht minder in prächtiger Spiellaune präsentierte sich der begnadete Gypsy-Gitarrist Gismo Graf, der von seinem Vater und Mentor Joschi Graf und von Kontrabassist Joel Locher begleitet wurde. Gismo besticht mit anspruchsvollem Gitarrenspiel im Stil seines großen Vorbilds Django Reinhardt, dies indes gepaart mit fantasievollen Eigenkompositionen sowie auch seiner besonderen Art, altbekannten Titeln, wie beispielsweise den Latino-Song „Tico Tico“, neues Leben einzuhauchen. Kurz: Ein wunderbarer Abend.

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