Lörrach-Haagen (was). Geflüchteten Menschen Basiswissen in der Gastronomie vermitteln und damit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern: Das ist das Ziel eines Qualifizierungskurses, den das Diakonische Werk im Landkreis im Rahmen des Projekts „Arbeit und Ausbildung für Flüchtlinge – Projektverbund Baden“ ins Leben gerufen hat. Die nötigen Mittel stellt der Europäische Sozialfonds zur Verfügung. Am Montag startete die erste Unterrichtseinheit mit elf Teilnehmern im gastronomischen Trainingszentrum der Ifas GmbH in Haagen. Sechs Wochen lang werden die Flüchtlinge, die in verschiedenen Unterkünften im Landkreis untergebracht sind, nicht nur ihre Sprachkenntnisse verbessern und um berufsbezogene Begriffe erweitern, sondern auch in der Küche die technischen Arbeitsgrundlagen und Hygienevorschriften kennenlernen sowie einfache Gerichte kochen. Ziel ist es, danach in den Arbeitsmarkt zu finden. „Wir wollen Sprachkompetenz und Sprach-Handlungs-Kompetenz im Berufsfeld herstellen“, erklärte Claudia Lindner, pädagogische Ifas-Leiterin. Außerdem stehen in den täglich neun Unterrichtsstunden á 45 Minuten – fünf im Kursraum und vier in der Küche – die Strukturen und Regularien in der Gastronomie im Mittelpunkt. Das Unterrichtsmaterial und die Arbeitskleidung werden gestellt, die Fahrtkosten nach Haagen erstattet. Zum Abschluss der Qualifizierung erhalten alle anhand eines Sprach- und Kompetenztests Zertifikate nach dem europäischen Kompetenzrahmen. Diese können als Basis für einen weiteren Integrationssprachkurs genutzt werden, versicherte Lindner. Darüber hinaus folgen auf den sechswöchigen Basiskurs noch zwei Wochen Praktikum in regionalen Hotel-, Bistro- oder Gaststättenbetrieben. Unternehmen mit offenen Stellen können sich dazu noch bei Marita Bonaventura (Tel. 07621/410 53 73 oder 0159/030 62 252) vom Diakonischen Werk melden. Sie organisiert die Praktikumsplätze für die Teilnehmer und ist zudem die Initiatorin des Kursangebots. „Wir hatten noch Honorargelder übrig“, erzählte sie. Deshalb sei es der Diakonie ein klares Anliegen gewesen, „ein niederschwelliges Angebot zu finden, um Flüchtlinge im Arbeitsmarkt zu etablieren“. Der Gastrobereich habe sich angeboten. Deshalb habe sie nach einem Kooperationspartner gesucht und diesen in der Ifas gefunden. Bonaventura sieht aber auch für weitere Qualifizierungsmaßnahmen in anderen Bereichen durchaus Chancen. Außerdem freute sie sich, dass von den ursprünglich zwölf Teilnehmern, einer kurz vor Kursbeginn bereits eine Anstellung im Gastronomiebereich gefunden hat. Der Qualifizierungskurs selbst könnte indessen – je nach Verlauf – auch noch einmal im November angeboten werden. „Wenn er gut läuft, machen wir ihn weiter“, erklärte Christina Hopfner, Fachbereichsleiterin Migration beim Diakonischen Werk. Falls nicht, werde etwas anderes ausprobiert.