Lörrach Bausteine für die Seniorenarbeit

Die Oberbadische
Lörracher Senioren wünschen sich unter anderem bessere Busverbindungen. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Seniorenbeauftragte: Ute Hammler im Dialog mit Lörracher Senioren im Alten Rathaus

Von Elena Polnau

Ein abgesenkter Bürgersteig, ein Mittagstisch für Senioren oder neue Busverbindungen. Die „Zukunft gemeinsam gestalten“, möchte die neue Seniorenbeauftragte der Stadt, Ute Hammler. Am Montag stellte sie sich und ihre Aufgabenfelder den Lörracher Senioren im Alten Rathaus vor.

Lörrach. Bereits jetzt seien mehr als 40 Prozent der Lörracher Bevölkerung über 50 Jahre alt. Der demografische Wandel und die Gewissheit, dass auch in Zukunft immer mehr alte Menschen in Lörrach leben, gebe Anlass dazu, das Stadtbild zu verändern und vorausschauend zu handeln, so Hammler. Dabei die nötigen Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für Senioren zu schaffen und ein selbstständiges Leben zu ermöglichen – das sei die Aufgabe der Stadt, die dafür die neue Stelle der Seniorenbeauftragten geschaffen hat.

Im April hat Hammler ihre 50-Prozent-Stelle im Rathaus angetreten. Die 56-jährige Sozialarbeiterin ist bereits seit vielen Jahren als Leiterin der Wohnresidenz am Engelplatz tätig. Zu ihren neuen Aufgabenfeldern gehört nun die Gründung des Seniorenrats: „Wenn das Gremium erst mal auf die Beine gestellt wurde, freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit.“ Dieser Beirat solle die Interessen der älteren Bevölkerung vertreten und eine beratende Funktion für Gemeinderat und Stadtverwaltung haben, erklärte sie.

Weiter sei ihre Aufgabe, eine „Bestandsaufnahme“ zu machen: Was gibt es in Lörrach und was fehlt, was kann zu Stande kommen? „Alter hat viele Gesichter“, erklärte die Seniorenbeauftragte. Jeder unterscheide sich und somit auch die benötigte Unterstützung: „Man braucht einen großen Rahmen und viele kleine Puzzleteile, damit sich am Schluss ein Gesamtbild in der Seniorenarbeit ergibt, das für möglichst viele stimmig ist.“

Es gebe bereits viele Bausteine – etwa den Treffpunkt ab 50: Ob Sport, Gedächtnistraining oder Dia-Vorträge, das breit gefächerte Angebot wird von allen Seiten gelobt. Ebenso die Möglichkeit in Kontakt und ins Gespräch mit neuen Menschen zu kommen, schätzen die Senioren.

Hammler liegt die Geselligkeit am Herzen: „Senioren sind oft alleine, deshalb soll es Treffpunkte und Mittagstische geben, bei denen man zusammenkommen kann.“ Viele Senioren seien nicht mehr mobil, daher möchte Hammler sich auch für Treffpunkte in den einzelnen Stadtteilen einsetzen. Gleichzeitig sollen Begegnungsmöglichkeiten zwischen Jung und Alt gefördert werden, damit ein Verständnis füreinander aufgebaut werden kann.

Im Dialog mit Hammler äußerten die Senioren auch Wünsche und Anregungen: Der Austausch mit jüngeren Personen sei wichtig. Viele Senioren fühlten sich nicht mehr sicher in Lörrach, gerade nachts hätten einige Angst vor Diebstählen und Überfällen, berichtete ein Zuhörer. Außerdem wären bessere Busverbindungen und Parkplätze in der Innenstadt gewünscht. Gerade östlich der Bahnlinie seien kaum Geldautomaten vorhanden, die bei den Senioren aber sehr gefragt seien. Weitere Wünsche seien Internet-Plattformen für Rentner mit Übersichten, wo und wie man sich in der Seniorenarbeit einbringen kann.

„Ich sehe großes Potenzial“, sagte Hammler. Gerade ältere Menschen mit Ressourcen zu fördern, sei wertvoll. „Es gibt viele Menschen, die ihr Engagement anbieten, diese muss man für ein gutes Miteinander zusammenführen.“

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