Lörrach „Besondere Qualität erhalten“

Die Oberbadische
Für den Leuselhardt soll es künftig nur noch einen statt bislang elf Bebauungspläne geben. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Neuer Bebauungsplan für den Leuselhardt: Moderate Nachverdichtung geplant

Lörrach (mek). Nach mehr als drei Jahren der Vorarbeit wird am Donnerstag im Gemeinderat über einen einheitlichen Bebauungsplan für den Leuselhardt abgestimmt. Dabei sollen künftige Neubauten mit dem Bestand harmonisieren und eine moderate Nachverdichtung ermöglicht werden.

Das neue Plangebiet umfasst 34 Hektar und reicht von der Stettengasse–Finkenweg bis zur Waldgrenze und von der Schützenwaldstraße bis zur Hauptstraße. Das Gebiet war bislang in elf Bebauungspläne aufgeteilt, die ältesten Unterlagen stammen aus dem Jahr 1937, der jüngste Bebauungsplan aus dem Jahr 1981. Das Ziel der Neuregelung ist, die unterschiedlichen Schnittstellen der Bebauungspläne mit Blick auf die Grenzabstände und Geschossigkeiten gesamthaft zu betrachten und einheitliche Aussagen zu Nebenanlagen, insbesondere Stellplätzen, zu treffen, so eine städtische Mitteilung.

„Mit dem Bebauungsplan wollen wir entstehende Neubauten mit dem Bestand harmonisieren, eine moderate Nachverdichtung ermöglichen und den Leuselhardt mit seiner besonderen Qualität erhalten“, erklärte Bürgermeister Michael Wilke. Zumal angesichts der bisherigen Bauanfragen in den vergangenen Jahren „kein Interesse an einer größeren Nachverdichtung“ festzustellen sei.

Unterdessen spricht sich Linken-Stadtrat Matteo Di Prima in einer Mitteilung für eine stärkere Nachverdichtung aus. Er setzt sich dafür ein, „alle Lörracher Stadtteile und Baugebiete in die Pflicht für eine Nachverdichtung zu nehmen – Hierzu gehört nun einmal auch der Leuselhardt. Privilegierte Stadtteile darf es bei der Frage der Nachverdichtung nicht geben“, erklärt er.

Di Prima fordert die Reduzierung der Grundstücksgrößen von 500 auf 400 Quadratmeter, die Verkleinerung der Wohnfläche von 250 auf 200 Quadratmeter und die Verringerung der Grenzabstandsfläche von 4,5 auf drei Meter. Zudem sollte die Anzahl der Wohneinheiten von zwei auf vier erhöht werden.

„Die Lörracher Wohnungsprobleme werden sicher nicht am Leuselhardt gelöst“, entgegnete Oberbürgermeister Jörg Lutz. Eine Erhöhung der Anzahl der Wohneinheiten habe außerdem einen direkten Einfluss auf die Nebenflächen, insbesondere die Anzahl der notwendigen Stellplätze, die aufgrund der sehr begrenzten Verkehrsfläche zwingend eingehalten werden müssen. Pro Wohneinheit seien 1,5 Stellplätze vorgesehen, bei einer Erhöhung auf vier Wohneinheiten müssten sechs Stellplätze nachgewiesen werden.

Mit dem festgesetzten Grenzabstand folge die Stadtverwaltung einer Empfehlung des Regierungspräsidiums. Die vorhandene Infrastruktur, insbesondere Abwasserkanäle und Verkehrsflächen, seien auf eine deutliche Nachverdichtung nicht ausgelegt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading