60 autofreie Kilometer  führen einmal jährlich grenzüberschreitend durchs Dreiland. Der elfte „slowUp Basel-Dreiland“ überraschte darüber hinaus  mit einer neuen Routenführung: Zum Ende der Sonderausstellung „Faszination Fahrrad“ im Dreiländermuseum waren einige Teile der Innenstadt am Sonntag erstmals nur den Radfahrern, Fußgängern und Inline-Skatern vorbehalten.

Von Ursula König

Lörrach. Am späten Vormittag passieren Fahrradfahrer ohne Ende die Grenze zwischen Riehen und Stetten. Die Stimmung wirkt locker und entspannt. Französische, schweizerische und deutsche Wortfetzen schwirren durch die Luft. Viele Kinder sind dabei, mit Luftballons, die kleineren sitzen bequem in Anhängern. Die Route führt die Konrad-Adenauer Straße entlang zur Bahnlinie und von dort zum Dreiländermuseum. Auch einige Inline-Skater mischen sich unter die Radler.

„Radler-Segen“ in der Turmkapelle

 Zur Mittagszeit ist der Kirchplatz neben dem Museum gut besucht. Die Stimmung ähnelt einem kleinen Volksfest. Es gibt Verpflegung, Infos und Musik. Nach einem Gottesdienst für Radler gab es zudem regelmäßig einen „Radler-Segen“ in der Turmkapelle. Die meisten Teilnehmer ziehen nach einer Pause weiter Richtung Weil am Rhein. Von Huningue aus führt die Strecke  zurück Richtung Basel.

Das Wetter spielte wunderbar bis zum Nachmittag mit, als gegen 15 Uhr ein Platzregen  einsetzte. Und auch wenn die meisten Teilnehmer sich nicht die 60 Kilometer mit der Schleife bis Rheinfelden vorgenommen haben, scheinen der Spaß und die Ungezwungenheit, mit der leicht Kontakte geknüpft werden, entscheidend zu sein.

Mehrere Jahre Vorlauf für neue Streckenführung

Für die „fahrradfreundliche Kommune“ Lörrach war die Streckenführung durch die Innenstadt ein Meilenstein. Jedoch: Diese Planung habe im Vorfeld nicht allen Anwohnern gepasst, wie Bürgermeister Michael Wilke beim  Empfang im Dreiländermuseum betonte. „Es hat ein paar Jahre gedauert, bis wir es geschafft haben, den slowUp in die Mitte Lörrachs zu bekommen.“

Jetzt habe man die Chance in Verbindung mit der Ausstellung genutzt. Die größte grenzüberschreitende Veranstaltung Europas sei eine Einladung, der man folgen könne, um das Dreiländereck und seine Menschen neu kennenzulernen.

Grenzenlose Fest des Radelns

Auch der Verkehrsminister Baden-Württembergs, Winfried Hermann, würdigte das „grenzenlose Fest des Radelns“ und hob die Bedeutung des Fahrrads als effizienten Beitrag zur nachhaltigen Mobilität hervor. Und Isaac Reber, Regierungsrat Basel-Landschaft erkannte eine „prächtige Entwicklung“, die bewege und verbinde. Die Streckenführung sei in ständiger Entwicklung und „trotz der schönen Ausstellung – das Velo gehört nicht ins Museum“.

Für den Basler Regierungsrat  Hans-Peter Wessels ist der slowUp unterdessen ein „emotionales Erlebnis, wenn Radler aus allen Himmelsrichtungen zusammen kommen“. Darüber hinaus bleibe die grenzüberschreitende Verkehrspolitik an sich ein starkes Thema.

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