Kaffee, Klopapier und zwei Fertiggerichte: Manni und Chantal sind fassungslos, als sie die Beute ihres Banküberfalls aus der Tasche ziehen. Die Tüte voller Bargeld haben sie versehentlich in der Bank stehen lassen, stattdessen die Einkäufe einer älteren Dame mitgenommen. Von Veronika Zettler Lörrach. Und das ist nicht die letzte Panne, die dem Möchtegern-Gangsterpaar im Laufe des Abends passiert. „Zwei wie Bonnie & Clyde“ heißt die Komödie, die das Theater Bühneli ab 5. November zeigt. Mit dem legendären Bankräuberduo haben Chantal und Manni allerdings wenig gemeinsam. Zu draufgängerisch stolpert Manni durchs Weltgeschehen, zu tollpatschig durchkreuzt Naivchen Chantal sämtliche Pläne. „Wenn da mal was kappt, dann klappt es ungewollt“, schmunzelt Regisseur Günther Geiser. Missgeschicke und anderes Malheur führen die beiden schnurstracks ins Chaos. Auf der Flucht verfahren sie sich und landen in einem Schuhlager. Chantal versteht alles falsch, zieht daraus aber die richtigen Schlüsse: „Ich bin doch nicht blöd“, behauptet sie. Und behält irgendwie Recht. Ihre notorischen Versprecher enthalten ebenso viel Wahrheit wie die jeweils richtige Version: „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“. Wo der Zuschauer bei „Bonnie & Clyde“ noch Tränen der Rührung vergoss, weint er bei Manni und Chantal Lachtränen. Mit dem Stück aus der Feder von Sabine Misiorny und Tom Müller bringt das Bühneli einen frischen, frechen Theaterspaß auf die Bühne. Günther Geiser inszeniert die moderne Gaunerkomödie in flottem Tempo. Er weiß: „Ein reines Zweipersonenstück ist eine Herausforderung für die Schauspieler“. Da muss jede Pointe sitzen, jede hochgezogene Augenbraue Bände sprechen. Geprobt wird, bis selbst kleinste Details stimmen. Als Schauspieler kommen diesmal die jüngeren Ensemble-Mitglieder zum Zuge. Beide Hauptrollen sind doppelt besetzt: Als Chantal ist Vanessa Schneider oder Katja Schmuck zu sehen, als Manni Ronny Bachmann oder Rainer Sautter. Je nach Besetzung blitzen bei Manni und Chantal ganz unterschiedliche Charakterfacetten auf. Wie immer darf man sich auf eine aufwändig gestaltete Bühne freuen – und auf Darsteller, die sich mit großer Spielfreude ans Werk machen. Um dem Publikum ein gelungenes Theatererlebnis zu bieten, sind auch hinter der Bühne wieder etliche Theaterbegeisterte im Einsatz. Dieser Tage hat das Team doppelt viel zu tun, denn am 19. November feiert mit der kritischen Gesellschaftskomödie „Der Vorname“ schon das nächste Bühneli-Stück Premiere. Alle Aufführungstermine gibt es im Internet unter www.buehneli.de. Karten unter Tel. 07621/43331. Karten für die beiden Silvesteraufführungen können am 5. November von 14 bis 16 Uhr gekauft werden.