Lörrach Brand legt Lörracher Krematorium lahm

mek

Einäscherungen vorübergehend in Riehen und im Elsass

Von Kristoff Meller

Lörrach. Der Ofen des Lörracher Krematoriums ist am Dienstagvormittag durch einen Brand stark beschädigt worden. Die Feuerwehr verhinderte zwar ein Übergreifen auf das Gebäude, der Ofen ist jedoch vorerst nicht mehr verwendbar. Deshalb müssen die Einäscherungen in die Krematorien nach Riehen und Sausheim (Elsass) ausgelagert werden.

Während einer Einäscherung schlugen laut Langela aus bislang ungeklärter Ursache plötzlich Flammen aus dem Ofen und entzündeten die Anlage. Die Feuerwehr rückte mit 28 Mann an und hatte den Kaminbrand schnell gelöscht. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Anschließend wurde das Gebäude belüftet, bevor der Schaden durch Langela und Stephan Fischer, Technischer Leiter des Friedhofs, begutachtet werden konnte.

„Das schmerzt“, sagte Langela beim Anblick des verrußten Ofens. Erst im Frühjahr wurde die Anlage für rund 250 000 Euro grundlegend saniert. Das Innere des Ofens war abgebrochen und neu gemauert worden. Auch einige technische Anlagenteile und Steuerungseinheiten waren erneuert worden. Im Juli wurde der Verbrennungsofen wieder in Betrieb genommen.

Nun muss der Ofen erneut repariert werden. Wie hoch die Kosten sind und wie lange die Reparatur dauert, konnte Bürgermeister Michael Wilke gestern noch nicht abschätzen. Das Gebäude habe keinen Schaden genommen, die Ursache für den Brand sei aber noch völlig unklar.

Bei einem ähnlichen Vorfall im österreichischen Graz vor gut einem Jahr hatte eine stark übergewichtige Leiche zu einer Überhitzung der Filteranlage geführt und einen Brand ausgelöst. Diese Problematik sei bekannt, so Wilke im Gespräch mit unserer Zeitung. Ob dies auch die Ursache für den Brand in Lörrach war oder lediglich ein technischer Defekt, darüber wollte Wilke gestern nicht spekulieren. „Wir müssen die Anlage erst einmal genau prüfen.“

Weil das Lörracher Krematorium, in dem jährlich rund 2000 Einäscherungen stattfinden, jedoch nur über einen intakten Ofen verfügt, müssen die Kremationen nun wie schon bei der Sanierung im Frühjahr ausgelagert werden. Bereits im Laufe des Vormittags organisierte die Friedhofsverwaltung dafür einen Ersatzbetrieb. Die Verstorbenen werden mit einem Spezialtransporter der Stadtverwaltung zum Friedhof „Hörnli“ nach Riehen und ins Krematorium im elsässischen Sausheim überführt. „Die Angehörigen müssen deswegen mit einer Verzögerung von ein bis zwei Tagen rechnen, ansonsten ändert sich aber nichts. Wir bleiben weiterhin der Ansprechpartner für Angehörige und Bestatter“, erklärte Jens Langela.

Eine zeitliche Beschränkung für die Benutzung der beiden Anlagen gibt es nicht. Die Fahrten werden laut Wilke jedes Mal beim Zoll angemeldet, die Mehrkosten übernimmt die Stadtverwaltung. „Das müssen wir als Serviceleistung bieten, schließlich ist die Kremation auch ein Geschäftszweig für uns.“

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