Lörrach „Buchkastl“ öffnet seine Türen

Die Oberbadische
Irimbert Kastl (l.) und Franz Hohler in der Sitzecke der neu eröffneten Buchhandlung. Foto: Markus Greiß Foto: Die Oberbadische

Einzelhandel: Zur Geschäftseröffnung las Franz Hohler

Lörrach. „Hat Sie die Wiedervereinigung überrascht?“ Allgemeine Zustimmung im Publikum. „Glauben Sie an die Wiedervereinigung von Basel-Land und Basel-Stadt?“ Allgemeines Gelächter.

Mit einem Katalog teilweise skurriler Fragen aus seinem Buch „Der Autostopper“ beginnt der Schweizer Schriftsteller Franz Hohler am Freitagabend seine Lesung im neuen Buch-Fachgeschäft von Irimbert Kastl in der Basler Straße 158 – und sichert sich damit die Aufmerksamkeit der zahlreichen Zuhörer. Dass der Geschäftsinhaber seine Eröffnungsfeier mit der Lesung eines erstklassigen Autors krönt, kommt nicht von ungefähr. Denn als Betreiber der Weiler „Buchhandlung Müller“ hat er nach eigener Aussage zuletzt 30 bis 40 Veranstaltungen pro Jahr organisiert, darunter auch Lesungen in Lörrach. Dieses Veranstaltungsangebot sieht er denn auch als ein Charakteristikum seines neuen Fachgeschäfts an, das er mit seiner Ehefrau und sechs Angestellten führt.

Auf 350 Quadratmetern ebenerdiger Fläche bietet die Buchhandlung unter anderem Romane, Krimis, Sachbücher, Biografien, Kinderbücher, Lexika und Zeitschriften. Gleichwohl will Kastl „nicht alles mit Büchern vollstellen“, wie er im Gespräch betont. Entsprechend licht und aufgelockert wirkt der Raum, in dem zwei große Sofas und ein Ohrensessel zum Verweilen und Schmökern einladen.

In einem der Sofas hat es sich Franz Hohler während des Apéros vor seiner Lesung bequem gemacht. Dann nimmt er sein Publikum mit auf eine Reise durch sein Gesamtwerk. Er eröffnet den Reigen mit einer Auswahl von im Wortsinn fantastischen Kurzgeschichten aus „Der Autostopper“, liest dann die Eröffnungsszene seines jüngsten Romans „Gleis 4“, rezitiert Gedichte aus seinem Lyrikband „Vom richtigen Gebrauch der Zeit“ und lässt die Zuhörer schließlich an einer von 52 Wanderungen aus seinem gleichnamigen Wanderführer teilhaben.

Dass Hohler nicht nur Schriftsteller, sondern auch Liedermacher und Kabarettist ist, beweist er zum Abschluss seiner Lesung mit seinem „Lied vom Chäs“, in dem im wahrsten Sinne des Wortes alles Käse ist. Der Applaus des Publikums und die lange Schlange vor Hohlers Signiertisch zeigen: Käse war Kastls Eröffnungsfeier mit Hohlers Lesung ganz und gar nicht.

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