Lörrach „Concha“ lässt Lörrach schwitzen

Die Oberbadische
Fotos: Kristoff Meller       Foto: Die Oberbadische

Sommerhitze: Rekordzahlen im Parkschwimmbad – Schon 41 000 Besucher / Menschen und Pflanzen leiden

Von Lara Hackmann

Der Sommer hat Fahrt aufgenommen: Mit mehr als 30 Grad Celsius heizt das Spanienhoch „Concha“ uns so richtig ein. Am Donnerstag zeigte das Thermometer in Lörrach 35 Grad an. Diese Hitze bereitet Probleme, aber welche genau?

Lörrach. „Die momentane Trockenheit ist ein großes Problem für die Waldwirtschaft“, erklärte Hanspeter Dürr vom Forstbezirk Kandern, der für den Lörracher Stadtwald zuständig ist. „Für die Jahreszeit ist es schon sehr trocken. Das liegt daran, dass wir ein insgesamt sehr regenarmes Frühjahr hatten. Das Niederschlagsproblem beschäftigt uns deshalb schon lange. Es ist aber noch nicht so gravierend, dass wir zusätzliche Maßnahmen ergreifen müssen. Auch das Grillen auf den Wiesen haben wir noch nicht verboten, aber wir versuchen die Menschen für die Gefahren zu sensibilisieren.“

Gegrillt werden sollte nur an vorgegebenen Grillstellen. Außerhalb dieser Plätze sollte kein Feuer entfacht werden. Folgende Tipps hat Dürr gegen Waldbrände parat: auf das Rauchen verzichten und mitgebrachte Flaschen wieder mitnehmen. Gefährdete Flächen sind laut Dürr trockene Kuppen und Sonnenhänge.

Wem es im Wald trotz des Schattens zu warm ist, der findet im Freibad Abkühlung: Wolfgang Droll, Betriebsleiter der Stadtwerke, freut sich über die Hitze. Der Besucherandrang ist rekordverdächtig, obwohl das Parkschwimmbad eine Woche später als sonst geöffnet wurde. „Bis Mittwoch hatten wir 41 000 zahlende Besucher. Im vergangenen Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt nur 12 000.“ Die meisten Besucher strömten aber nicht in diesen Tagen ins Bad, sondern am 28. Mai: „Da waren 4 370 Badegäste bei uns“, erläutert Droll. Angesichts der hohen Temperaturen besuchen nur wenige Badegäste das neue Saunarium.

Anders als Menschen haben es Pflanzen schwerer. Sie können nicht mal eben ins kühle Nass springen. Das Wasser muss zu ihnen kommen.

Wolfgang Schmitt vom gleichnamigen Blumen- und Gartencenter in Lörrach empfiehlt täglich intensive Bewässerung. „Besonders die Kübelpflanzen brauchen jeden Tag Wasser. Wenn man den Garten gießt, dann muss man mehr Wasser benutzen als sonst, denn bei solch heißen Temperaturen schafft es das Wasser sonst nicht bis zur Wurzel.“ Sein Tipp: morgens gießen, wegen des nächtlichen Schneckenfraßes.

Den Rasen sollte man momentan nicht mähen, sondern erst wenn Regen Abkühlung gebracht habe, rät Schmitt. Und damit der Rasen sich erholen könne, sollte dann auch gedüngt werden.

Um die Grünanlagen in der Stadt kümmert sich der Eigenbetrieb Stadtgrün und Friedhöfe. Um die Mitarbeiter nicht der Mittagshitze auszusetzen, beginnen sie bereits um 6 Uhr morgens mit der Arbeit, erklärte Betriebsleiter Jens Langela. Prioritäten setzen diese auch bei der Bewässerung: „Wir können nicht alles gießen. Deshalb kümmern wir uns speziell um die Neuanlagen.“ Nicht nur der dürstende Mensch braucht angesichts der sommerlichen Hitze viel Wasser. Auch den Pflanzen geht es so. 24 000 Liter Wasser bekommen sie in den städtischen Grünanlagen derzeit täglich.

Die Hitze ist zudem eine starke gesundheitliche Belastung, vor allem für für Asthmatiker, denn mit den Temperaturen steigen die Ozonwerte. Gestern hat die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz in Baden-Württemberg Ozonwerte über 180 Mikrogramm pro Kubikmeter erwartet.

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