Lörrach Da ist Musik drin!

Die Oberbadische
Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Jugendkultur: Gemeinderat diskutiert über Musikveranstaltungen im Freien

Der Gemeinderat stellt heute die Weichen für Musikveranstaltungen im Freien. Die Verwaltungsvorlage wird aller Voraussicht nach mehrheitlich mitgetragen.

Lörrach. Auf Antrag der Freien Wähler im Frühjahr 2016 gab der Gemeinderat drei Flächen in Lörrach für eine zunächst probeweise Nutzung für größere Veranstaltungen im Freien frei. Heute entscheidet der Rat nun, ob weiterhin Veranstaltungen Genehmigungen auf dem Grundstück unter der Autobahn 98 zwischen Grüttweg und Brombacher Straße, auf einem Grundstück im Bereich der Lauffenmühle/Hofmatt und auf einem Grundstück im Bereich Hugenmatt/Kartbahn beantragt werden können.

In der Probephase fanden im Herbst 2016 zwei Veranstaltungen, jeweils Technopartys, statt. Eine kommerzielle und eine durch die Interessengemeinschaft Musikkultur organisierte nichtkommerzielle Veranstaltung wurden auf der Fläche unter der Autobahnbrücke durchgeführt. Nach der zweiten Veranstaltung gab es Lärmbeschwerden aus dem Bereich der Wilhelm-Schöpflin-Siedlung. Die Verwaltung wird deshalb künftig stärker auf die Einhaltung der Lärmwerte anhand der Freizeitlärm-Richtlinie hinwirken.

CDU

Die CDU-Fraktion trägt die Vorlage zu Veranstaltungen im Freien mehrheitlich mit. „Wir schulden es einfach den jungen Leuten in unserer Stadt, dass sie auch solche Möglichkeiten zur Entfaltung haben“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Petra Höfler. Selbstverständlich seien auch die berechtigten Interessen der betroffenen Anwohner angemessen zu berücksichtigen. „Wie so oft im Leben geht das aber nur, wenn durch einen Kompromiss dabei alle Seiten etwas zurückstecken“, so Höfler.

Kritisch sehen Xaver Glattacker und Bernhard Escher gerade Veranstaltungen wie Technopartys, wo etwa massive Basstöne erzeugt werden, die Veranstaltungszeiten bis spät in den Abend hinein.

Für Fraktionschef Ulrich Lusche ist entscheidend, dass die vorgesehenen Rahmenbedingungen und insbesondere gesetzlichen Lärmschutzvorschriften auch tatsächlich eingehalten und entsprechend kontrolliert werden. „Ich denke, dann sind pro Fläche höchstens zwei lärmintensive Veranstaltungen, davon mindestens eine nicht kommerziell und im Mindestabstand von vier Wochen ein akzeptabler Kompromiss, wobei wir die weiteren Erfahrungen im Blick behalten müssen, so Lusche. Für die CDU haben nicht kommerzielle Veranstaltungen Vorrang.

Grüne

Die Grünen-Fraktion unterstützt den Beschlussvorschlag der Verwaltung. Den Grünen sei bewusst, dass laute Musikveranstaltungen nicht bei allen, vor allem den angrenzenden Anwohnern, auf Zustimmung stoßen. Die Interessenkonflikte zwischen jungen Menschen und einer immer älter werdenden Bevölkerung nähmen zu. Und doch müssten auch die Bedürfnisse junger Menschen unter 30 Jahre wahrgenommen und berücksichtigt werden, plädiert Stadtrat Stephan Berg für mehr gegenseitiges Verständnis und Entgegenkommen.

Freie Wähler

Auch die Freien Wähler wollen dem Kompromissvorschlag der Stadtverwaltung zustimmen. Der sieht vor, dass jeweils zwei laute Partys im Jahr unter der Autobahn im Grüttpark und bei der Kartbahn am Rand von Brombach stattfinden dürfen. Auch bei der Firma Lauffenmühle darf zweimal im Jahr öffentlich gefeiert werden. Da sich in der Nähe Wohnhäuser befinden, aber ohne Lärm. Silke Herzog, Fraktionsmitglied und Ortsvorsteherin in Brombach, kritisiert diesen Vorschlag: „Zu den wilden Partys im Grüttpark sollen jetzt auch noch genehmigte Partys hinzukommen“, sagte sie.

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