Lörrach Darf’s ein bisschen Meer sein?

Die Oberbadische
„Es gibt die richtigen Schiffe für jeden Menschen“: Thomas Blubacher (links) stellte sein neues Buch „Gebrauchsanweisung für Kreuzfahrten“ im Gespräch mit Irimbert Kastl vor. Foto: Jürgen Scharf Foto: Die Oberbadische

Literatur: Thomas Blubacher gibt eine „Gebrauchsanweisung für Kreuzfahrten“

Seit 125 Jahren gibt es Kreuzfahrten, vor 35 Jahren ist die erste „Traumschiff“-Folge im ZDF gelaufen. „Kreuzfahrten sind sexy geworden“, weiß Thomas Blubacher, der seine „Gebrauchsanweisung für Kreuzfahrten“ am Mittwoch in der Stadtbibliothek vorstellte.

Lörrach. In seinem soeben erschienenen Buch gibt der passionierte Kreuzfahrer und Weltenumsegler Tipps, wie man das richtige Kreuzfahrtschiff für seinen Geschmack findet. Im Talk mit Irimbert Kastl von der Weiler Buchhandlung Müller, die diese Buchpräsentation in Kooperation mit der Lörracher Stadtbibliothek veranstaltete, verriet der Rheinfelder Autor sein Insiderwissen und die Einstiegsfrage aller Kreuzfahrer: „Reisen Sie zum ersten Mal auf diesem Schiff?“.

Ob Reedereien wie Cunard Line, Hapag Lloyd, Royal Caribbean, TUI-Cruises, die Costa-Schiffe, ob Queen Elizabeth, Aida, die Europa oder die See Cloud: Blubacher kennt sich auf den Kreuzfahrtschiffen aus. 29 hat er getestet und sich Schiff, Crew, Passagiere, ökologische Aspekte, Arbeitsbedingungen und alles an Bord genau angeschaut, um zu seinen literarischen Reiseeindrücken zu kommen.

Eines will das Buch in der erfolgreichen Reihe mit „Gebrauchsanweisungen“ nicht sein: ein Reiseführer der üblichen Art, bei dem man Abfahrtszeiten und Kabinenpreise erfährt. „Kreuzfahrten boomen unglaublich – im Gegensatz zu Kreuzfahrt-Lesungen“, meinte Blubacher leicht ironisch mit Blick auf die überschaubare Zuhörerschaft.

Das Passagieraufkommen habe sich verdreifacht, die Schiffe würden immer größer und immer mehr zum Cluburlaub auf dem Meer. Es gebe Schiffsreisen für Nudisten, Strickfreunde, Golfer, Schlager- und sogar Heavy Metal-Fans. Beliebt seien Hochzeiten an Bord; auch alleinreisende ältere Damen würden sich gerne auf Hochseeschiffen vergnügen.

Blubacher, von Haus aus Theaterregisseur, ist „gerne freiwillig auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs“, während sein Gesprächspartner Kastl Bedenken gegen das Gruppenreisen auf schwimmenden Ozeanriesen, die bis zu 9000 Passagiere fassen, äußerte. Stellenweise war es ein amüsanter, subjektiver Schlagabtausch zwischen dem Kreuzfahrt-Skeptiker und dem Kreuzfahrt-Fan.

Befragt nach seinen Luxusliner-Favoriten, bezeichnete Blubacher die Europa II als das „denkbar schönste Schiff“, das auch junges Publikum mit einem zwanglosen, internationalen Ambiente (ohne Kleiderordnung beim Dinner!) ansprechen würde. Dagegen muss ein Dampfer wie die Astor, die „brummt, vibriert und rollt“ wohl nicht das richtige Schiff für ihn gewesen sein.

Als eines der schönsten Reiseziele neben der Karibik nennt er die norwegischen Fjorde. Indes: „Die Leute lieben ein bestimmtes Schiff, weniger die Destination“, beobachtet Blubacher und empfiehlt Schnupperreisen. Man müsse einfach das richtige Schiff für sich finden!

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