Lörrach Das Multitalent

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Heute ist „Tag des Baumes“  /  Ein Spaziergang durch die Lörracher Park- und Grünanlagen  /  Feldahorn ist Baum des Jahres 2015 Schon Konfuzius sagte: „Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen.“ Er verdeutlichte damit, dass ein Baum viel mehr ist, als bloß eine verholzte Pflanze – Bäume sind Ruhe- und Kraftspender und zugleich eine wichtige Rohstoffquelle für die Menschen. Sarah Trinler hat sich anlässlich des heutigen „Tag des Baumes“ auf die Suche nach besonderen Bäumen in Lörrach gemacht.

Schon Konfuzius sagte: „Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen.“ Er verdeutlichte damit, dass ein Baum viel mehr ist, als bloß eine verholzte Pflanze – Bäume sind Ruhe- und Kraftspender und zugleich eine wichtige Rohstoffquelle für die Menschen. Sarah Trinler hat sich anlässlich des heutigen „Tag des Baumes“ auf die Suche nach besonderen Bäumen in Lörrach gemacht.

 

„Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft“, sagte der amerikanische Journalist und Landwirt Julius Sterling Morton, der den internationalen Tag des Baumes ins Leben gerufen hat. Nebraska, wo Morton lebte, war damals arm an Bäumen. Morton pflanzte als erster Bürger des Bundesstaates auf seinem Anwesen viele Sträucher und Bäume als Erosionsschutz gegen den Wind an und forderte immer wieder dazu auf, Bäume zu pflanzen.

Im Jahr 1872 stimmte die Regierung von Nebraska seinem Antrag auf die Einführung eines „Tag des Baumes“ zu, und so wurden am 10. April 1872 erstmals über eine Million Bäume von Bürgern und Farmern des Staates gepflanzt. Der Aktionstag wurde binnen 20 Jahren in allen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten übernommen. Der Tag des Baumes wird jedes Jahr im April mit Feierstunden begangen und soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten.

 

Ab ins Grüne

 

Gerade in den vergangenen zwei Wochen, in denen blauer Himmel und Sonnenschein dominierten, zog es die Lörracher in Parks und Grünanlagen. Um die Natur genießen zu können, gibt es in Lörrach gleich vier Parks, die mit besonderen Baumarten bestückt sind.

  • Landschaftspark Grütt:Für die 1983 ausgerichtete Landesgartenschau entstand der Landschaftspark Grütt mit kleinem See, Auwald und Wiesen. Viele Bäume wurden damals von der Bevölkerung gestiftet und gesetzt. Im rund 50 Hektar großen Park laden Spielplätze und mehrere Grillstellen zu gemütlichen Treffen in freier Natur ein.
     
  • Rosenfelspark: Der knapp drei Hektar große Rosenfelspark ist eine herrlich gelegene Parkanlage mit Tiergehege und Konzertmuschel am Fuß der Villa Rosenfels. Der Rosenfels und die darin befindlichen Stollen geben Einblick in die regionale Geologie.<hervorhebung><br/><symbol>u</symbol> Aichele-Park:</hervorhebung> Am südlichen Rand der Innenstadt lädt der rund 1,5 Hektar große romantische Aichele-Park zum Ausruhen im Schatten alter Bäume ein. Hin und wieder ist der Park um die Villa Aichele Stätte der Kunst und Begleiter der Ausstellungen im Innern der Villa.
     
  • Hebelpark: Der halbe Hektar große Hebelpark, zwischen Turmstraße und Bahnlinie gelegen, war lange ein Friedhof und hat sich zu einer kleinen grünen Oase in der Innenstadt von Lörrach entwickelt. Ein Denkmal mit Inschrift erinnert an den alemannischen Heimatdichter und Namensgeber Johann Peter Hebel.

 

Stehen bleiben

 

Im hektischen Alltag übersieht man oft die Schönheiten der Natur, doch an einigen Bäumen in Lörrach geht keiner vorbei, ohne kurz den Kopf zu heben oder gar stehen zu bleiben

  • Mammutbaum im Rosenfelspark: Mammutbäume gelten als größte Bäume der Welt, da sie heute noch über 100 Meter erreichen können. Daher ist auch das Mammut, ein drei Meter großes Säugetier, zum Namensgeber geworden.
    Etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann man in europäischen Parks und Ziergärten, Mammutbäume anzupflanzen. Sie wurden von den Hofgärtnern der Königs- und Fürstenhäuser als besondere exotische Rarität zur Zierde der Prachtgärten herrschaftlicher Residenzen verwendet.
    So auch im Lörracher Rosenfelspark, wo die Wohlhabenden der Villa Rosenfels vor über 100 Jahren Mammutbäume pflanzen ließen. Beeindruckend sind die mächtigen Wurzeln, die als Sitzgelegenheit oder als Klettermöglichkeit für Kinder dienen.
     
  • Kinderrechtsbaum im Aichele-Park:Seit Dezember 2008 sind Kinderrechte in Lörrach fest verwurzelt: 25 Unicef-Juniorbotschafter zwischen acht und 18 Jahren beschlossen damals unter der Leitung der ehrenamtlichen UNICEF-Mitarbeiterin Christine Langen, an zentraler Stelle ein deutliches Zeichen für Kinderrechte zu setzen und pflanzten einen Kinderrechtsbaum im Aichele-Park. Die Linde wurde als bleibende Aufforderung zur Achtung der Kinderrechte mit Unterstützung der Stadtverwaltung gepflanzt. Als Besonderheit wird die Linde noch heute von Junior-Botschaftern jeden Monat anders dekoriert und wird somit immer wieder aufs neue von den Bürgern wahrgenommen.
     
  •  Magnolienbaum am Meeraner Platz: Er ist schon über 100 Jahre alt und wurde damals von Gärtnermeister Gottlieb Argast an einem Ort gepflanzt, an dem tagtäglich hunderte Menschen vorbeikommen. Ein Magnolienbaum ziert die Verkehrsinsel zwischen Meeraner Platz und Aichele-Park an der Basler Straße und zählt gerade an sonnigen Tagen, wenn er blüht, zu den schönsten und auffälligsten Bäumen Lörrachs.
    Dies meint auch Lörrachs bekanntester Stadtführer Albert Sänger, der besonders vom Alter und der Geschichte des Baumes fasziniert ist. „Dieser schöne Baum stand ursprünglich natürlich nicht auf einer Verkehrsinsel, sondern im Vorgarten der Villa der Familie Aichele, die Gesellschafter der Tuchfabrik waren. Der Baum hat alle baulichen Veränderungen überstanden, und ich hoffe, dass er uns noch lange erhalten bleibt“, so der Stadtführer Albert Sänger, der den Magnolienbaum stets in seine Führungen miteinbezieht.

 

Ein typisch deutscher Baum

 

Nicht selten, aber dennoch wunderschön sind Eichen, die als typisch deutsche Bäume gelten. Ihr hartes Holz und das charakteristische, spät fallende Laub machten sie seit der Zeit der Germanen zum Symbol für Unsterblichkeit und Standhaftigkeit. Die Gattung umfasst etwa 400 bis 600 Arten. Im Lörracher Grütt kommen drei Eichenarten vor: Stieleiche (einheimisch), Traubeneiche (einheimisch) und Roteiche (nordamerikanisch). Ein Lehrpfad erklärt den Parkbesuchern genau die Unterschiede der Eichenarten und lässt sie mit offenen Augen durch den Park laufen. Im Mai werden die Eichen im Grüttpark wieder viele Gäste erfreuen, da in diesem Monat ihre Blütezeit ist.

 

Raum zur Entfaltung

 

Ein großer Nadelbaum mit malerischem Wuchs und blaugrauer Benadelung fällt dem Besucher des Aichele-Parks sofort ins Auge. Das Kieferngewächs, das eine Wuchshöhe von bis zu 35 Metern erreichen kann, benötigt viel Raum zur vollen Entfaltung, weshalb der Aichele-Park genau richtig ist. Pro Jahr wächst die Blauzeder, die aus dem Gebirge Nordafrikas stammt, etwa 20 Zentimeter in die Höhe.

 

Bäume sorgen für Lebensqualität

 

Bäume tragen wesentlich zur Verbesserung des Stadtklimas bei, sie filtern Staub, spenden Schatten und produzieren Sauerstoff. Zudem sind sie ein wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten. Laut Angaben der Stadt Lörrach gibt es etwa 10.000 städtische Bäume in Lörrach, die zusammen mit den vielen tausend Bäumen auf Privatgrundstücken für eine gute Lebensqualität in der Stadt sorgen.

Bäume stehen für Kraft und Fruchtbarkeit und bieten mit ihrem Blätterdach im Sommer den erfrischenden schattigen Ruheplatz. Sie spenden mit ihren Früchten Nahrung und liefern durch ihre Stämme Brenn- und Bauholz.

 

Feldahorn ist Baum des Jahres

 

Seit 1989 wird jedes Jahr im Oktober der Baum des Jahres von der „Dr. Silvius Wodarz Stiftung Menschen für Bäume“ und durch deren Fachbeirat, das „Kuratorium Baum des Jahres“ (KBJ) für das darauffolgende Jahr bestimmt. Für das Jahr 2015 wurde der Feld-ahorn, eine zierliche Baumart, zum Baum des Jahres gewählt. „Klein, mehrstämmig, unauffällig – es wird Zeit, dass diese eher seltene Nebenbaumart mehr beachtet wird“, so die Stiftung zu ihrer Wahl.

„In Lörrach gibt es jede Menge Feldahorn zu finden“, so Steffen Vogel, einer von drei Fachagrarwirten für Baumpflege und -sanierung im Eigenbetrieb Stadtgrün. Gerade, weil der Baum des Jahres 2015 eher unscheinbar ist, muss man jedoch mit offenen Augen durch die Grünanlagen laufen. Der Baumpfleger weist darauf hin, dass beim Stadion und beim Parkplatz des Campingplatzes beim Grütt viele kleine Feldahorne zu finden sind.

 

KURZINFO

 

In Deutschland wurde der „Tag des Baumes“ erstmals am 25. April 1952 begangen – und nicht wie in den USA am 10. April. Als Symbol pflanzten Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesminister Robert Lehr, im Bonner Hofgarten an diesem Tag einen Ahornbaum.

 

 

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