Lörrach Das Nadelöhr meiden

Die Oberbadische
Foto: Katharina Ohm          Foto: Die Oberbadische

Verkehr: Ortsdurchfahrt Riehen wird umgebaut / Gemeinde lehnt Tramverlängerung nach Lörrach ab / IG Verkehr ist verärgert

Die Ortsdurchfahrt Riehen ist eine riesige Baustelle. Wer mit dem Auto nach Basel will, sollte die Lörracher Nachbargemeinde meiden.

Lörrach/Riehen. Gute Möglichkeiten, das Nadelöhr Riehen zwischen Lörrach und Basel zu umfahren gibt es mit der Zollfreien Straße. Das Verkehrsaufkommen hat hier seit Beginn der Baumaßnahmen in Riehen deutlich zugenommen. Gleichzeitig hat der motorisierte Verkehr in der Ortsdurchfahrt Riehen abgenommen. Nach Inbetriebnahme der Zollfreien erfolgte in Riehen ein Verkehrsberuhigung von 30 bis 40 Prozent. Das wurde kürzlich in der Sitzung des Riehener Einwohnerrats mitgeteilt. Die Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt Riehen und die damit zusammenhängende Umleitung in Richtung Basel hätten dazu geführt, dass „der Verkehr von Lörrach um ein weiteres Drittel abgenommen hat“.

Riehen setzt darauf, dass dies so bleibt, und die „umgestalteten und zum Teil verkehrsberuhigten Straßenabschnitte der Hauptachse in der Lörracherstrasse, der Kreisel Weilstrasse und die neue Gestaltung der Kreuzung Baselstrasse/Bettinger-strasse für die Fahrt durch Riehen nicht allzu attraktiv ist“, hieß es im Einwohnerrat.

Ablehnend steht die Gemeinde einer Tramverlängerung der Linie 6 nach Lörrach (Haagen), wie sie von der IG Verkehr in Lörrach gefordert wird, gegenüber. In ihrer Antwort auf eine Anfrage von Roland Engeler-Ohnemus führt die Riehener Verwaltung für ihre negative Einschätzung mehrere Argumente auf. Das Tram sei „bezüglich Fahrzeit zwischen Basel und Lörrach weder für Pendler noch für den Einkaufstourismus im Vergleich zur S-Bahn sehr attraktiv“. Zudem befürchtet Riehen dass dadurch „das Dorfzentrum mit seinen Läden und Restaurants zusätzlich geschwächt wird. Dies muss zwingend vermieden werden.

Diese ablehnende Haltung hat die Stadt Lörrach sich nach Meinung von Natali Fessmann, Sprecherin der IG Verkehr, selbst zuzuschreiben. Sie führt die Antwort der Stadt Lörrach an die Gemeinde Riehen dafür an. Darin heißt es: „Die Frage einer Tramverlängerung ist in verschiedenen Kreisen/Gruppierungen in Lörrach noch immer ein Thema, und die Stadt wird dies im Rahmen der strategischen Mobilitätsplanung abschließend klären. Für die nächste Zeit werden seitens der Stadt Lörrach jedoch keine Realisierungschancen gesehen.“

Fessmann wirft der Stadt Lörrach „widersprüchliche Signale“ in die Schweiz vor und unterstellt der Verwaltung, das Bemühen, die Straßenbahn wieder nach Lörrach zu holen, „klammheimlich zu torpedieren“. Fessmann betont: „Wenn die Straßenbahn nicht verlängert wird, dann wäre es eine Blamage ohnegleichen für die heutige Verwaltung und den heutigen Gemeinderat.“ Diese Einschätzung machte die Sprecherin der IG Verkehr auch in einem Schreiben an Oberbürgermeister Jörg Lutz deutlich, das zudem die Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats erhielten. In dem Brief fordert Fessmann eine Machbarkeitsstudie für die Tramverlängerung. Deren Ergebnis könnte dann die Diskussion „versachlichen oder sehr bald beenden“.

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