Lörrach Das verlorene „Männle“ kehrt im Herbst zurück

Die Oberbadische
Lars Frick (l.) und Jörg Lutz mit Isolde Weiß, die die ersten Kunstwerke für die Auktion gespendet hat. Foto: Guido Neidinger Foto: Die Oberbadische

Kunst: Große Säulenfigur aus Bronze für den Senser Platz / Stadt und KKF wollen 40 000 Euro sammeln

Von Guido Neidinger

Lörrach. Die Große Säulenfigur des Künstlers Stephan Balkenhol – liebevoll „Männle“ genannt – ist nach ihrer Restauration zurück in Lörrach. Allerdings steht sie nicht mehr auf dem Senser Platz, sondern im Burghof. Doch ihr „Zwillingsbruder“ soll als in Bronze gegossene Replik wieder zurück auf den angestammten Platz.

Die Stadt nimmt dieses ehrgeizige Projekt jetzt in Kooperation mit dem Kunst- und Kulturförderkreis (KKF) in Angriff. Unter dem Motto „Er kehrt zurück“ wird es vom 21. Mai bis in den Herbst eine Fülle von Aktionen geben, um dieses Ziel zu erreichen. 40 000 Euro muss die Stadt dem Galeristen Balkenhols dafür zahlen. „Das schaffen wir“, zeigte sich die Vorsitzende des KKF, Isolde Weiß, gestern bei der Präsentation des Aktionspakets überzeugt. Auch Oberbürgermeister Jörg Lutz versprühte Zuversicht.

Finanziell mithelfen kann jeder, dem die Rückkehr des „Männle“ in den öffentlichen Raum wichtig ist. Willkommen sind große und kleine Spenden. Ab 500 Euro wird der Name des Spenders auf dem Sockel des Kunstwerks eingraviert.

So wichtig es ist, dem KKF geht es nach den Worten ihrer Vorsitzenden aber nicht nur darum, das Spendenziel zu erreichen. „Wir wollen die Kunst im öffentlichen Raum wieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rufen“, betonte Isolde Weiß.

Und daran ist Lörrach wahrlich nicht arm. Das „Männle“ ist nur eine von 24 Skulpturen in der Stadt. Sie bilden den sogenannten Skulpturenweg, der im Mittelpunkt der Aktivitäten rund um die Aktion „Er kehrt zurück“ steht.

Start ist allerdings mit einer Podiumsdiskussion am Sonntag, 21. Mai, 11 Uhr, im Theatersaal von Tempus fugit. Diskutiert wird rund um die Frage „Darf Kunst in Würde sterben?“ Dabei geht es darum, ob ein Kunstwerk für immer stehen bleiben muss „oder irgendwann weg kann“, wie Kultur-Fachbereichsleiter Lars Frick, auch KKF-Vorstandsmitglied, es ausdrückte.

Für großzügige Gönner (100 Euro aufwärts) wird ein künstlerisch und kulinarisch anspruchsvoller Skulpturenrundgang mit dem Initiator des Skulpturenwegs, Klaus Stein, angeboten – ebenfalls am Sonntag, 21. Mai, 13 Uhr. Bei großem Andrang wird es mehrere Führungen geben.

Besondere Freude hat Isolde Weiß, beruflich als Rektorin an der Pestalozzischule tätig, an dem Skulpturen- und Bilderwettbewerb zum Thema „Kunst im öffentlichen Raum“. Sie hofft, dass alle Lörracher Schulen sich daran beteiligen, sieben haben schon zugesagt. Ausgewählte Kunstwerke der Schüler sollen während des Aktionstags auf dem Senser Platz am Samstag, 15. Juli, ab 11 Uhr versteigert werden. Auch gespendete Kunstwerke aus der Bevölkerung werden unter den Hammer kommen und zum Erlös beitragen. Kunst-Spenden können ab sofort in der Touristinfo, Untere Wallbrunnstraße, abgegeben werden. Die Touristinfo ist zentrale Anlaufstelle für das gesamte Projekt.

In den Ferien wird der SAK vom 14. bis 18. August auf dem Senser Platz ein künstlerisches Ferienprogramm für Kinder anbieten.

Höhepunkt und Abschluss ist die Einweihung der Bronzefigur im Herbst. Damit der Guss der Figur demnächst beginnen kann, muss die Stadt eine Bürgschaft über die gesamte Summe übernehmen – vorausgesetzt der Gemeinderat stimmt zu. Aber auch hier ist Lutz optimistisch (wir berichten noch).

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