Lörrach Der Hebelbund wird wichtiger Kulturträger

Die Oberbadische
Umzug vor dem Hebelgymnasium. Das einstige „Pädagogium“ war Hebels Wirkungsstätte in Lörrach. Heute befindet sich in den Räumen das Dreiländermuseum. Foto: zVg / Dreiländermusuem / Hanns Tschira Foto: Die Oberbadische

Hebeltag: Festlichkeiten alljährlich um Hebels Geburtstag am 10. Mai / Bürgermeister Josef Pfeffer Ehrenpräsident

Engagierte Persönlichkeiten machten den Hebeltag möglich. Sie erkannten die Bedeutung, die Johann Peter Hebel für die Menschen der Nachkriegszeit haben konnte, sie planten und organisierten zielgerichtet das große Fest. Dazu gründeten sie im März 1947 den Hebelbund, die französischen Besatzungsbehörden hatte dies bewilligt. Erster Vorsitzender wurde Richard Nutzinger, Pfarrer in Hauingen – nach ihm ist dort heute eine Straße benannt. Zweiter Vorsitzender und treibende Kraft war Max Demmler, Leiter des Union-Kinos, Sekretär Kulturreferent Karl Klauser. Mit dabei war auch Sparkassendirektor Ernst Schultz, der ehrenamtlich das Lörracher Heimatmuseum leitete und dieses zum Hebelmuseum ausbauen sollte.

Ehrenpräsident wurde Bürgermeister Josef Pfeffer, der von den Nationalsozialisten verfolgt worden war und deshalb bei Kriegsende von den Franzosen zum Bürgermeister von Lörrach berufen wurde. Sein Einsatz für die Hebel-Feierlichkeiten war auch wichtig, weil die französischen Militärs seinen Aktivitäten zustimmten. Zudem machte seine Ehrenpräsidentschaft deutlich, wie eng Stadtverwaltung und Hebelbund zusammenarbeiteten. Johann Peter Hebel wurde zum zentralen Thema des kulturellen Lebens in Lörrach. Und nur die Verbindung von Hebelbund und Stadtverwaltung machte es möglich, die gewaltigen organisatorischen Probleme zu lösen, die in der Nachkriegszeit für ein solches Fest bestanden.

Seit 70 Jahren aktiv im Sinne von J.P. Hebel

Seit 70 Jahren organisiert der Hebelbund inzwischen jedes Jahr den Hebeltag in Lörrach. Er findet um Hebels Geburtstag im Mai statt. Zwar gibt es keine Umzüge mit Tausenden von Teilnehmern mehr wie nach dem Krieg, aber noch immer beginnt der Hebelsonntag traditionell mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche, wo sich Hebel einst von der Lörracher Bevölkerung nach Karlsruhe verabschiedet hatte. Höhepunkt ist inzwischen traditionell die Festveranstaltung Schatzkästlein mit Festvortrag und der Verleihung des Hebeldankes. Dieser traditionsreichste       Preis in Lörrach ehrt seit 1949 Menschen, die im Sinne Johann Peter Hebels wirken. Nach wie vor lädt der Hebelbund auch unter dem Jahr dazu ein, sich mit dem Werk von Hebel zu beschäftigen, etwa durch seine regelmäßigen literarischen Begegnungen. Dass es dem Hebelbund gelungen ist, nach dem großen Hebeltag 1947 seine Arbeit zu verstetigen und kontinuierlich im Sinne Johann Peter Hebels zu wirken, ist eine historische Leistung. Sie hat Bedeutung weit über Lörrach hinaus, auch wenn sich hier der Sitz der Vereinigung befindet.

Weitere Informationen: www.hebelbund.de

Der Hebelsonntag findet am 7. Mai statt. Er beginnt um 10 Uhr mit dem Hebel-Gottesdienst in der Lörracher Stadtkirche, die Predigt hält Basels Münsterpfarrerin Caroline Schröder Field. Um 11.15 Uhr folgt das Schatzkästlein im Hebelsaal des Dreiländermuseums. Es begrüßen Präsident Volker Habermaier und Oberbürgermeister Jörg Lutz. Die Festrede hält Markus Moehring zum Thema „J.P.Hebel als Orientierung in schwerer Zeit. Zur Gründung des Hebelbunds vor 70 Jahren“. Höhepunkt ist die Verleihung des Hebeldankes an die Schweizer Künstlerin Bettina Eichin.

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