Lörrach Der lange Weg zur Gleichberechtigung

Die Oberbadische
Monika Luise Haller demonstriert die Techniken der „Wöschwiiber“. Foto: Lara Hackmann Foto: Die Oberbadische

Frauenberatungsstelle: Stadtführung mit Monika Haller zum 25-jährigen Jubiläum

Von Lara Hackmann

Lörrach. Die Chronistin und Erzählerin Monika Luise Haller hat aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Frauenberatungsstelle am Dienstagabend eine Stadtführung zum Thema „Frauenpower“ gegeben. Darüber hinaus erzählte sie Wissenswertes über die Gründung Lörrachs.

Als Wäscherin Luise bot Haller Einblicke in das Leben der „Wöschwiiber“ im 19. Jahrhundert. Ausgestattet war sie mit Holzbottich, Waschzuber, Zinkwanne, Kernseife und vielen heute nicht mehr gebräuchlichen Utensilien – wichtige Hilfsmittel, die die Waschfrauen von einst benötigten, um die Wäsche sauber zu bekommen.

Das alte Waschhaus an der Clara-Immerwahr-Straße erinnert noch immer an die „Wöschwiiber“ von Lörrach. Dort wuschen sie ihre Wäsche und wrungen sie mit der Hand aus. Heute erledigt das die Wäscheschleuder.

Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen waren Anlass und zentrales Thema der Führung: „Noch im 19. Jahrhundert mussten die Frauen und Kinder in der Fabrik am jetzigen Meeraner Platz arbeiten. Die Arbeitsbedingungen waren schlecht: Es gab keine Gleichberechtigung. Sie schrubbten sich für einen Hungerlohn die Hände auf. Vor allem der Geruch der Farben, die Lärmbelästigung und der feuchte Boden machte den Frauen zu schaffen“, erzählte Haller.

In vielen Kulturen sind Frauen und Männer heutzutage zumindest formal gleichgestellt. Tatsächlich sind aber noch immer etliche Frauen etwa mit häuslicher Gewalt konfrontiert – dann helfen Anlaufstellen weiter. So auch die Frauenberatungsstelle in Lörrach. Diese kümmert sich seit 25 Jahren um Frauen und Mädchen ab 14 Jahren, die sexualisierte, körperliche oder seelische Gewalt erlebt haben. Zum Jubiläum findet am 6. Oktober ein Benefizkonzert im Alten Wasserwerk statt.

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