Lörrach Der magische Unterwäschekreis des modernen Höhlenmenschen

Die Oberbadische
Brillanter Solo-Darsteller: Martin Luding als „Caveman“. Foto: Ursula König Foto: Die Oberbadische

Broadway-Stück: „Caveman“ geht im Burghof dem feinen Unterschied zwischen Mann und Frau nach

Lörrach. „Stark und schweigsam“: Das Idealbild des Mannes hat sich gewandelt. Frauen genügt dieses Bild nicht mehr, denn sie setzen auf Kooperation. Ein Mann will den Wettkampf. So bringt es zumindest Tom auf den Punkt.

Martin Luding in der Rolle des Tom ist eine Idealbesetzung für „Caveman“. Das Stück über den modernen Durchschnittsmann, der die „jahrtausendealte Weisheit“ des Höhlenmenschen verinnerlicht hat, kommt auch im Burghof erneut hervorragend an, wie der Donnerstagabend zeigte. Unter der Regie von Esther Schweins feiert das erfolgreiche Solostück des Broadways seit dem Jahr 2000 in Deutschland seinen Siegeszug. Und das liegt nicht nur an hochkarätigen Darstellern wie Martin Luding, die auf der Bühne das ganze Register ihrer Verwandlungskunst ziehen. „Caveman“ nimmt vor allem dem „Geschlechterkampf“ die Schärfe. Was Frauen am Einkaufsbummel fasziniert, und warum Männer lieber „rumsitzen, ohne zu reden“, erklärt das Stück mit uralten verinnerlichten Mustern, die bis in die Steinzeit zurückreichen. Die Sammlerinnen und Hüterinnen der Weisheit und die Jäger, die auf ein Ziel programmiert sind: Ist es das, was noch in uns steckt?

Vielleicht hat Tom mit seinem „magischen Unterwäschekreis“ den Bogen überspannt. Heike, seine Frau, setzte ihn kurzerhand vor die Tür. Dort hat er Zeit, über das Leben als moderner Mann nachzudenken. Als Kind jedenfalls war die Welt für ihn noch in Ordnung. Und als Mann heute? Da sieht es nicht mehr ganz so einfach aus. „Die Frau hat sich ihr Mysterium bewahrt“, sinniert Tom. „Gute Frau – böser Mann“; diese Kategorisierung will er aber im Namen seiner Mitstreiter nicht in den Köpfen stehen lassen. Und so gibt er sein Bestes, zu erklären, woher die feinen, aber entscheidenden Unterschiede kommen, die ein Zusammenleben der beiden „Kulturen“ im Alltag so erschweren.

Dass sich die unterschiedlichen „Sprachebenen“ von Mann und Frau nicht mischen lassen, erkennt er als Hauptproblem der heutigen Zeit. Daran habe sich seit dem Höhlenzeitalter nicht viel verändert. Und: „Auch wenn Männer nicht so gut über Gefühle reden können, so haben sie doch welche“, leitet Ludin mit feiner Selbstironie weiter.

Humor und männliche Urweisheit: Das schlägt eine Brücke zwischen Mann und Frau, wie die Begeisterung im Burghof zeigte.

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